Ein gutes Leben für alle
Auch im neuen Jahr ist ein gutes Leben für alle unser Ziel
ÖGB-Landesgeschäftsführer Marvin Kropp gibt einen Ausblick auf die Schwerpunkte 2024.
2023 hat der ÖGB gemeinsam mit den Gewerkschaften und der Arbeiterkammer Salzburg alles daran gesetzt, das Leben der Salzburger:innen zu verbessern. Im Vordergrund stand dabei das Motto „Preise runter. Löhne rauf!“. Denn während die Kosten immer weiter explodieren, bleibt die Regierung untätig, wenn es darum geht, dauerhaft wirkungsvolle Maßnahmen zu setzen. ÖGB-Landesgeschäftsführer Marvin Kropp gibt einen Ausblick auf die Schwerpunkte 2024.
Ein gutes Leben für alle ist ein sehr hohes Ziel, das sich der ÖGB selbst gesetzt hat. Wie kann man das erreichen?
Es ist natürlich nicht leicht, gerade in Zeiten wie diesen, in denen die Kosten immer weiter steigen, der Klimawandel zunehmend spürbar wird und die Nachrichten voll von negativen Schlagzeilen sind, ein gutes Leben für alle zu erreichen. Aber die Arbeiter:innen-Bewegung hat sich immer schon zum Ziel gesetzt, das Leben der Menschen zu verbessern. Und dieses Ziel verfolgen wir weiter – auch im neuen Jahr. Das geht nur, wenn wir wissen, welche Probleme und Sorgen die Arbeitnehmer:innen haben und uns dann auf allen Ebenen dafür einsetzen, dass diese Sorgen und Probleme ernst genommen werden und entsprechende Maßnahmen gesetzt werden. Dabei ist vor allem die Arbeit der Betriebsät:innen, Personalvertreter:innen und Jugendvertrauensrät:innen von besonderem Wert, denn sie sind die erste Anlaufstelle für ihre Kolleg:innen, und sind zugleich das Sprachrohr, das uns darüber informiert, wenn Handlungsbedarf besteht.
Der ÖGB setzt sich in enger Zusammenarbeit mit der Arbeiterkammer auf sozialpartnerschaftlicher und politischer Ebene dafür ein, dass die Regierenden Maßnahmen setzen, um das Leben der Menschen zu verbessern.
Was kann die Gewerkschaft machen, um das Leben der Menschen zu verbessern?
Wenn es darum geht, die Arbeitsbedingungen zu verbessern und faire Löhne zu verhandeln, dann sind v.a. die Kollektivvertragsverhandlungen wichtig. Denn hier werden nicht nur die Lohnerhöhungen verhandelt, sondern auch das Rahmenrecht. Die Gewerkschaften haben es derzeit in vielen Branchen nicht leicht, wie wir im Herbst gesehen haben. Aber sie kämpfen unermüdlich für Verbesserungen in jeder KV-Verhandlungsrunde. Auch das haben wir im Herbst deutlich gesehen. Und dabei zeigt sich auch wieder, dass insbesondere jene Branchen bessere Abschlüsse erzielen, in denen es viele Mitglieder gibt. Nicht umsonst lautet einer unserer wichtigsten Leitsätze #gemeinsamstark.
Der ÖGB setzt sich währenddessen in enger Zusammenarbeit mit der Arbeiterkammer auf sozialpartnerschaftlicher und politischer Ebene dafür ein, dass die Regierenden Maßnahmen setzen, um das Leben der Menschen zu verbessern und zu erleichtern, wie z.B. bei der Teuerung. Seit mehr als zwei Jahren steigen die Kosten in allen Bereichen. Insbesondere in jenen, die wir täglich brauchen, wie z.B. bei den Lebensmitteln. ÖGB und AK haben dafür Lösungskonzepte erarbeitet und erhöhen gemeinsam den Druck, damit die Regierenden endlich handeln.
Also wird die Teuerung auch im neuen Jahr ein Schwerpunktthema im ÖGB?
Ja, natürlich. Wir haben von Anfang an gesagt, dass wir so lange den Druck erhöhen, bis eine Entlastung spürbar wird. Und wir stehen zu unserem Wort.
Aber es gibt natürlich noch andere Schwerpunktthemen 2024, denen wir uns verstärkt widmen wollen. Ein ganz zentrales Thema ist dabei der Klimawandel. Denn immer öfter bekommen wir die Auswirkungen zu spüren. Nicht nur, wenn es um extreme Hitzewellen geht, sondern v.a. auch durch die Zunahme an Naturkatastrophen. Wir müssen dabei alle unseren Beitrag leisten und daher werden wir uns sowohl intern weiter darauf fokussieren, welchen Beitrag der ÖGB leisten kann. Zugleich wollen wir aber auch durch Veranstaltungen und Aktionen auf dieses wichtige Thema aufmerksam machen.
Weiters werden wir uns mit der zunehmenden Digitalisierung beschäftigen. Vor allem das Thema „Künstliche Intelligenz“ wird dabei im Vordergrund stehen, denn die Entwicklungen in diesem Bereich haben in den vergangenen Jahren enorm an Geschwindigkeit dazu gewonnen. Wir wollen gemeinsam mit unseren Mitgliedern und Funktionären darüber sprechen, welche Vor- und Nachteile diese Entwicklungen mit sich bringen und welche Auswirkungen bereits jetzt in der Arbeitswelt spürbar werden bzw. absehbar sind.
Hinzu kommt, dass 2024 eine ganze Reihe an Wahlen anstehen und bereits jetzt von mehreren Seiten Zurufe kommen, es sollen doch die Lohnnebenkosten gesenkt werden. Eine Senkung der Lohnnebenkosten bringt den Arbeitnehmer:innen natürlich nichts, denn im Endeffekt führt das nur dazu, dass der Sozialstaat weiter zurück gefahren wird. Und das nur, um wieder mal den Arbeitgebern ein neues Zuckerl zu schenken. Denn Lohnnebenkosten zahlen ja nur Unternehmer.
Die für uns wichtigste Wahl in diesem Jahr beginnt schon im Jänner. Denn von 26.1. bis 8.2. findet in Salzburg die Arbeiterkammerwahl statt. Ich hoffe, dass möglichst viele Arbeitnehmer:innen ihre Stimme bei der AK-Wahl abgeben, denn auch hier gilt der Leisatz #gemeinsamstark: Nur mit einer starken Arbeiterkammer an unserer Seite, können wir in Verhandlungen eine starke Position einnehmen und mehr für die Menschen erreichen. Denn wie gesagt, ein gutes Leben für alle ist und bleibt unser oberstes Ziel!