Pflege und Betreuung
Pflegedemo gegen den Pflegeraub
12.000 Menschen protestierten gegen den Pflegeraub
12.000 Menschen haben ein starkes und solidarisches Zeichen gesetzt: Bei der „Pflegedemo gegen den Pflegeraub“ füllten Beschäftigte aus Pflege, Gesundheits- und Sozialberufen gemeinsam mit Unterstützer:innen Salzburgs Straßen.
Noch einmal so deutlich zeigt die dazugehörige Petition, die bereits von über 82.000 Menschen unterzeichnet wurde: Die Solidarität der Salzburger:innen mit den Arbeitnehmer:innen in der Pflege und Betreuung ist ungebrochen. Kein Wunder, denn wenn es um die Gesundheits-, Pflege- und Sozialberufe geht, dann geht es um uns alle.
Zigtausend Menschen haben bei der Pflege-Demo in der Stadt Salzburg ein starkes Zeichen für Fairness in Pflege- und Betreuung gesetzt – eine so große Demo hat es in Salzburg seit Jahrzehnten nicht gegeben! Innerhalb weniger Wochen haben zudem mehr als 82.000 die Petition gegen den Pflegeraub unterzeichnet.
Was ist bislang passiert?
Nach der Ankündigung der Landesregierung, das Gehalt der Arbeitnehmer:innen in der Pflege und Betreuung zu kürzen, haben sich ÖGB und Arbeiterkammer Salzburg gemeinsam mit allen Gewerkschaften zusammengeschlossen, um für jene einzustehen, die unser Gesundheits- und Sozialsystem Tag für Tag am Laufen halten. Gemeinsam haben sie die Petition „Stopp den Pflegeraub“ gestartet und die „Pflegedemo gegen den Pflegeraub“ organisiert, bevor die Unterschriften dem Landtag übergeben wurden.
Die Entscheidung der Landesregierung und ihre Folgen
Die Streichung des Pflegebonus trifft jene Kolleg:innen, die ohnehin dauernd unter extremer Belastung arbeiten: Personalmangel, steigende Verantwortung, immer weniger Zeit pro Patient:in bzw. Klientin und unzählige Überstunden sind mittlerweile Normalität.
Genau in dieser angespannten Situation streicht die Salzburger Landesregierung den Pflege- und Betreuungsbonus. Das macht diese Berufe unattraktiver. Pfleger:innen in Krankenhäusern, im Seniorenwohnhaus, in der mobilen Pflege oder Sozialbetreuer:innen , beispielsweise in der Betreuung von Menschen mit Behinderung, verlieren dadurch fast 2.000 Euro Gehalt pro Jahr.
Diese Belastung hat längst Folgen für uns alle:
- Die Wartezeiten in Krankenhäusern steigen weiter.
- Stand heute fehlen uns 1.000 Pflegekräfte bis zum Jahr 2030.
- In den Seniorenwohnhäusern sind 500 Betten gesperrt.
- die Qualität leidet massiv, obwohl das Personal jeden Tag sein Bestes gibt.
Statt die Arbeitsbedingungen zu verbessern und dem Personalmangel entschlossen entgegenzutreten, setzt die Landesregierung auf Kürzungen – und ignoriert bislang jeden Protest.
Wir geben nicht auf!
Denn es geht um viel mehr als Gehälter. Es geht um die Menschen, die pflegen, betreuen und unterstützen – und um jene, die diese Leistungen dringend brauchen. Kurz gesagt: Es geht um uns alle.
Ein funktionierendes Gesundheitswesen und ein starkes Sozialsystem sind Grundpfeiler unserer Gesellschaft. Dafür braucht es Einrichtungen, die Qualität bieten, und Arbeitnehmer:innen, die fair behandelt werden.
Wir werden weiter laut sein. Wir werden nicht nachlassen.
„Stopp den Pflegeraub“ – jetzt erst recht!