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Jimmy Lunghammer, vlnr: Horst Schachner, Eric Kirschner (Joanneum Research) und Rene Willegger

Pressekonferenz

Der Koralmtunnel

Chance für Südösterreich

Im Dezember 2025, also in wenigen Wochen, wird der Koralmtunnel als Kernstück der Koralmbahn die Bundesländer Steiermark und Kärnten direkt miteinander verbinden. Die Erreichbarkeitsverhältnisse in Südösterreich werden sich damit deutlich verbessern. Die Städte Graz und Klagenfurt werden in Tagespendeldistanz liegen, die Bezirke Wolfsberg und Deutschlandsberg werden sich inmitten einer erweiterten südösterreichischen urbanen Agglomeration befinden.

Für die jeweiligen Regionen entlang der Bahnstrecke ergeben sich neue Wachstumspotenziale. Die Regionen müssen diese Chancen und Möglichkeiten auch wahrnehmen können. Aus diesem Grund haben die ÖGB Landesorganisationen Steiermark und Kärnten vor etwas mehr als einem Jahr einen Prozess gestartet, der die Perspektive der Arbeitnehmer:innen in den Fokus rückt. Unter Einbindung von Betriebsrät:innen und Personalvertreter:innen der fünf betroffenen ÖGB Regionen Klagenfurt, Wolfsberg/Völkermarkt, Südweststeiermark, Steirischer Zentralraum und Graz wurden konkrete Handlungsfelder erarbeitet, die in eimem Positionspapier zusammengefasst sind. Wissenschaftlich begleitet wurde der Prozess von MMag. Eric Kirschner  (Joanneum Research). Konkret wurden fünf Handlungsfelder identifiziert: (1) Wohnen- Förderprogramme für leistbaren Wohnraum in Bahnhofsnähe, (2) Bahnhofsinfrastruktur – Bahnhöfe als moderne, arbeitnehmerfreundliche Drehkreuze gestalten, (3) Verkehrsinfrastruktur – Ausreichende regionale Erreichbarkeitsverhältnisse sicherstellen, (4) Wirtschaft und Arbeit – Südösterreich als international attraktiven Standort positionieren und (5) eine strategische Vorgehensweise und Regionalplanung. 

Die zentralen Forderungen zur Nutzung der Chancen entlang der Koralmbahnstrecke und zur Aufwertung der Regionen Kärnten und Steiermark sind: 

  • Einheitliches Tarifsystem & Klimaticket-Kompatibilität: Einführung eines durchgängigen, fairen Tarifsystems zwischen Kärnten und der Steiermark, inklusive vollständiger Integration ins Klimaticket.
  • Wohnbauoffensive für neue Ansiedelungen: Schaffung von 1.100 neuen, leistbaren Wohnungen entlang der Strecke zur Förderung von Zuzug und regionalem Wachstum. Besonders wichtig ist dabei, dass gemeinnützige Genossenschaften als Bauherren fungieren, um dauerhaft leistbaren Wohnraum zu garantieren.
  • Ausbau der Kinderbildung und -betreuung: Verbesserung und Ausbau von Einrichtungen für Kinderbildung und -betreuung, um die Lebensqualität für Familien in der Region nachhaltig zu erhöhen.
  • Touristische Vernetzung beider Bundesländer: Gegenseitige Belebung des Tourismus: Steirer:innen als Urlaubsgäste am Wörthersee, Kärntner:innen als Kulturtourist:innen in Graz.
  • Die Städte Graz und Klagenfurt sollen aktiv neue öffentliche Verkehrsverbindungen zu den umliegenden Seen schaffen, um den Zugang zur Natur für alle zu erleichtern.
  • Förderung regionaler Betriebe in Bahnhöfen: Günstige Mietkonditionen für regionale Anbieter in ÖBB-Bahnhofsflächen, um Nahversorgung und wirtschaftliche Belebung entlang der Strecke sicherzustellen.
  • Zumutbarkeitsgrenze des AMS anpassen: Die Zumutbarkeitsgrenzen des Arbeitsmarktservice (AMS) müssen familiengerecht gestaltet werden. Arbeitswege sollen im Einklang mit den Bedürfnissen von Familien und der Verfügbarkeit von Kinderbildung und -betreuung stehen.

Die Studie wurde am 25. November 2025  am Bahnhof Weststeiermark im Rahmen einer Pressekonferenz präsentiert. Alle Fotos: Jimmy Lunghammer

 

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