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Aktionstag ÖGB-Frauen Südoststeiermark

Kostenexplosion, Anerkennung der Pflege als Schwerarbeit und Verbesserungen in der Elementarpädagogik

Im Rahmen des Aktionstages am 02.07.2022 gingen die ÖGB-Frauen Südoststeiermark auf die Straße und machten mit ihrem Infostand auf die schwierige Situation der weiblichen Beschäftigten in der Region aufmerksam.

Kostenexplosion:

Vielen Frauen droht der Absturz in die Armut!  Durch hohe Teilzeitquoten und niedrige Einkommen zählen Frauen zu den Hauptbetroffenen der explodierenden Preise.

„Frauen verdienen in Österreich noch immer viel weniger als Männer, daher stellen die explodierenden Kosten in den Bereichen Wohnen, Energie, Lebensmittel und Mobilität stellen für Frauen und speziell für Alleinerzieherinnen besondere Belastungen dar“ ärgert sich ÖGB-Frauenvorsitzende der Südoststeiermark Manuela Leitgeb.

Viele Frauen haben keine andere Möglichkeit als in Teilzeit zu arbeiten, um Job und Familie unter einen Hut zu bringen. „Eine Lösung wäre ein Ausbau leistbarer Kinderbildungsangebote und ein Rechtsanspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz ab dem ersten Geburtstag, sowie die Streichung der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel und einer Anhebung des Mindestlohns auf 1.700 Eur", so ÖGB-Regionalsekretär Karl Heinz Platzer.

 

Zugang zur Schwerarbeit für Pflegekräfte:

Schwer heben, täglich kranken oder sogar sterbenden Menschen beistehen und lange, unregelmäßige Dienste: Pflege ist Schwerarbeit. Trotzdem haben Pflegerinnen und Pfleger keinen Anspruch auf eine Schwerarbeiterpension.

„Es gibt Berufe, die psychisch an die Substanz gehen und andere die körperlich extrem anstrengend sind. Pflege bringt beides mit sich: Täglich unzählige Male Patientinnen und Patientinnen in und aus dem Bett heben, lange, unregelmäßige Dienstzeiten und zu wenig Pausen. Dazu kommt oft das Leid der Pflegebedürftigen, die Trost bei ihren Pflegerinnen und Pflegern suchen", erklärt Manuela Leitgeb. Eine Forderung wäre eine generelle Aufnahme psychischer Ausnahmebelastungen in die Schwerarbeitsverordnung. „Derzeit wird etwa nur die Palliativpflege als psychisch belastende Arbeit anerkannt, reine Nachtarbeit wird nicht berücksichtigt (sondern nur Wechsel zwischen Tag und Nacht), ebenso wenig wie eine physische und psychische Mehrfachbelastung“, ergänzt Karl Heinz Platzer-

 

Verbesserungen in der Elementarpädagogik:

Es muss sich sofort etwas ändern, denn immer mehr Kolleginnen in den Kinderbildungs- und Betreuungseinrichtungen denken ans Aufhören“, meint ÖGB-Regionalsekretär Karl Heinz Platzer.  „Wir brauchen kleinere Gruppen, um auch wirklich auf die Kinder und ihre Bedürfnisse eingehen zu können, dazu brauche es mehr Personal und mehr Zeit für Organisations-, Vorbereitungs- und Leitungsarbeiten, es wäre außerdem schon längst an der Zeit, eine der hohen Verantwortung angemessene Bezahlung aller Berufsgruppen in den Kinderbildungs- und Betreuungseinrichtungen zu ermöglichen“,  ergänzt Maria Hauer, selbst Leiterin eines Kindergartens und Vorsitzende Personalvertreterin in der Gemeinde Feldbach.

 

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