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16 Tage gegen Gewalt an Frauen

Mehr Gewaltprävention in Betrieben

Strukturelle Gewalt macht auch vor dem Arbeitsplatz nicht Halt: Jede vierte Frau war bereits von sexueller Belästigung im Job betroffen, bei psychischer und physischer Gewalt geht man von hohen Dunkelziffern aus. Anlässlich des Starts der internationalen Kampagne „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ am 25. November nimmt Tirols geschäftsführende ÖGB-Landesvorsitzende Sonja Föger-Kalchschmied die Betriebe in die Pflicht: „Der Kampf gegen Gewalt ist auch eine Bringschuld der Unternehmen!“

 

Seit September ist das vor einem Jahr auch von Österreich ratifizierte ILO-Abkommen gegen Gewalt und Belästigung am Arbeitsplatz in Kraft. „Jetzt geht es darum, es mit Leben zu erfüllen, denn Papier ist geduldig. Den Kampf gegen Gewalt können wir nur gemeinsam gewinnen – dazu braucht es auch die Arbeitgeberseite“, so Föger-Kalchschmied. Diese sind dazu verpflichtet, die Inhalte der ILO-Konvention umzusetzen, sie müssen Verantwortung für Schutz und Prävention übernehmen. „Das ist eine Bringschuld der Arbeitgeber. Sorgen wir dafür, dass endlich Schluss ist mit Gewalt und Belästigung am Arbeitsplatz!“

 

ILO-Abkommen konsequent umsetzen

„Die Umsetzung des ILO-Abkommens kann ganz entscheidend zur Gewaltprävention beitragen – allerdings darf es kein ‚Feigenblatt‘ sein“, so Föger-Kalchschmied. Deshalb fordert der ÖGB Sanktionen, falls Präventionskonzepte nicht entsprechend erstellt und umgesetzt werden, beispielsweise Anspruch auf Schadenersatz im Fall einer Belästigung. Darüber hinaus braucht es erzwingbare Betriebsvereinbarungen zu Frauenförderung und Antidiskriminierung.

 

Gewalt hat viele Formen – und beginnt weit vor körperlichen Übergriffen

„Ich kenne keine Frau, die noch nie grenzüberschreitendes oder belästigendes Verhalten erlebt hat. Physische Attacken oder gar Femizide sind die Spitze des Gewalteisberges – bis es so weit kommt, erleben Frauen in ihrem Alltag Diskriminierung und verbale Gewalt sowie Belästigung, leider auch im Job“, zieht die Gewerkschafterin traurige Bilanz. Die Kampagne „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ setzt daher auch verstärkt auf Bewusstseinsbildung. „Wir möchten Frauen bestärken, dieses Verhalten aufzuzeigen und sich für sich und andere einzusetzen!“

 

Betriebsräte und Gewerkschaften als zentrale Anlaufstellen

Wichtige Anlaufstelle bei Gewalt am Arbeitsplatz sind Betriebsräte, Personalvertretungen und die Gewerkschaften. „Ich ermutige alle Betroffenen: Holt euch Hilfe! Niemand muss Gewalt oder Belästigung still ertragen. Wir stehen an eurer Seite – gemeinsam können wir für sichere Arbeitsplätze und ein respektvolles Miteinander sorgen“, so Föger-Kalchschmied.

 

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