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ÖGB Tirol

Arbeitslosen geht die Luft aus

Aufstockung der Notstandshilfe Gebot der Stunde

Eine massive Armutsgefährdung ortet Tirols ÖGB-Vorsitzender Philip Wohlgemuth vor allem bei den knapp 4.500 Langzeitarbeitslosen in Tirol. Er fordert die sofortige Aufstockung der Notstandshilfe – die bisherige Regelung galt nur bis Ende März – sowie eine sofortige Anhebung des Arbeitslosengeldes. Das Land Tirol müsse sich zudem wappnen und weitreichende Maßnahmen gegen die anhaltende Rekordarbeitslosigkeit setzen.

„Vom versprochenen ‚Licht am Ende des Tunnels‘ ist derzeit leider nichts zu sehen“, zeigt sich Wohlgemuth verärgert über das schleppende Krisenmanagement vonseiten der Bundesregierung. In die Pflicht nimmt er auch das Land Tirol: „Die Krise geht weiter, die Lebenserhaltungskosten steigen sogar. Zehntausende TirolerInnen drohen aufgrund von Arbeitslosigkeit in Armut abzurutschen. Das Land Tirol muss sich wappnen und endlich mit einem dritten Konjunkturpaket dem Wirtschaftseinbruch offensiv gegensteuern!“ Wohlgemuth schlägt zudem einen Sozial-Gipfel des Landes Tirol vor.

Die finanzielle Absicherung der Menschen sei das einzige Mittel gegen eine drohende Sozialkrise. „Die Verlängerung der Aufstockung der Notstandshilfe wäre ebenso wie die dringend notwendige Erhöhung des Arbeitslosengeldes auf 70% Nettoersatzrate rasch umsetzbar und sozial treffsicher. Derzeit ist in Bezug auf die Krise kein Ende in Sicht. Wer zu Beginn der Corona-Krise völlig unverschuldet seinen Job verloren hat, gilt mittlerweile als langzeitarbeitslos und ist massiv armuts- und existenzgefährdet. Gleichzeitig ist die Notstandshilfe wieder auf Vorkrisenniveau gesunken, denn die Regelung zur Aufstockung ist mit Ende März ausgelaufen. Dieses Sicherheitsnetz muss schleunigst wieder geflickt werden, die finanzielle Hilfe erhöht werden!“, appelliert Wohlgemuth an die Politik. Der Gewerkschafter warnt eindringlich vor den Folgen des massiven Wirtschaftseinbruchs und der Rekordarbeitslosigkeit: „Den Arbeitslosen geht die Luft aus! Lange Arbeitslosigkeit, große Unsicherheit und niedrige Sozialleistungen, die manchmal nicht einmal zum puren Überleben reichen, setzen den Menschen in Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit zu. Hinter den scheinbar positiven Zahlen stehen viele Schicksale, die uns nicht egal sein dürfen!“