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Corona-Krise trifft Frauen mit voller Wucht

Frauen werden zunehmend stärker von den Auswirkungen der Krise getroffen - gerade in den am stärksten von der Corona-Pandemie betroffenen Branchen arbeiten vorwiegend weibliche Beschäftigte. Dies belegt auch der enorme Anstieg der Arbeitslosenzahlen: Während bei Männern die Arbeitslosenzahlen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 95 Prozent gestiegen sind, sind es bei Frauen satte 247 Prozent. In Zahlen ergibt das ein Plus von 12.8433 arbeitslosen Frauen.

 

Schulschließungen als große Herausforderung

Viele Frauen mussten in den letzten Monaten auch massiv Arbeitszeit reduzieren und Urlaub verbrauchen, um die Kinderbetreuung überhaupt stemmen zu können. „Nach wie vor ist unklar, wann die Schulen wieder in den Präsenzunterricht zurückkehren können bzw. wann Kindergärten wieder volle Betreuung anbieten können. Kinderbetreuung zu Hause und Homeschooling wird hauptsächlich von den Müttern gestemmt. Urlaub ist vielerorts schon lange aufgebraucht, da braucht es endlich eine praktikable Lösung wie den Rechtsanspruch auf die Corona-Sonderbetreuungszeit“, so Tirols ÖGB-Frauenvorsitzende Karin Brennsteiner.

 

„Familien benötigen Planungssicherheit“, betont auch Tirols ÖGB-Vorsitzender Philip Wohlgemuth. „Seit bald einem Jahr sind sie einer enormen Belastung ausgesetzt. Der Spagat zwischen Homeoffice, Homeschooling und Betreuung der Kleinsten bringt viele Eltern an ihre Grenzen. Die derzeitigen Rahmenbedingungen zwingen viele Frauen in veraltete Rollenbilder. Die Krise darf keinen gesellschaftlichen Rückschritt mit sich bringen“, warnt der ÖGB-Vorsitzende.

 

Langzeitfolgen für Frauen 

„Die Corona-Krise reißt zahlreiche Frauen in existenzielle Nöte! Die Folgen der Krise werden am Arbeitsmarkt vor allem für weibliche Beschäftigte noch länger spürbar und eine Rückkehr zu Vollzeit unter Umständen noch schwieriger sein. Das hätte drastische langfristige Folgen für das Erwerbseinkommen und somit auch die Pensionshöhe von Frauen. Die Corona-Krise darf die ohnehin begrenzten Fortschritte der Gleichberechtigung nicht wieder rückgängig machen. Die Politik ist jetzt gefragt, Frauen bei den Maßnahmen zur Bewältigung der Krise stärker zu berücksichtigen und zu unterstützen“, appelliert Brennsteiner.