Zum Hauptinhalt wechseln

Tirol

Geringe Einkommen als Grund für schwache Einkaufssamstage

Konjunkturmotor bleibt aus – Warnung vor Abrutschen der Mittelschicht

„Seit knapp einem Jahr fehlt in vielen Haushalten ein Teil des Einkommens!“, zeigt Tirols ÖGB-Vorsitzender Philip Wohlgemuth die prekäre Situation vieler TirolerInnen auf. Er führt die schwachen Einkaufssamstage in der sonst so umsatzstarken Vorweihnachtszeit auch auf diesen Umstand zurück. „Der so wichtige Konjunkturmotor für unsere Wirtschaft ist ausgeblieben. Wir müssen handeln und für mehr Kaufkraft in unserem Land sorgen!“, so Wohlgemuth.

Mit dem Erfolgsmodell Kurzarbeit konnten in Tirol tausende Arbeitsplätze gerettet werden. „Trotzdem machen sich naturgemäß nach zehn Monaten die Einkommenseinbußen deutlich bemerkbar. Das trifft in vielen Fällen die Mittelschicht, die oft seit knapp einem Jahr mit bis zu 20 Prozent weniger Einkommen zurechtkommen muss. Zudem sind Zuschläge wie zum Beispiel für Überstunden weggefallen. Ich warne vor einem Abrutschen der Mittelschicht!“, so Wohlgemuth, der betont: „Die ohnehin hohen Lebenserhaltungskosten in Tirol, Kreditraten und Fixkosten sind in der Krise gleichgeblieben oder sogar gestiegen, während die Einkommen deutlich gesunken sind. Das geht sich irgendwann nicht mehr aus!“

Auch einkommensschwächere Haushalte müssten dringend mit einer Erhöhung des Arbeitslosengeldes und einem erleichterten Zugang zur Mindestsicherung abgesichert werden, bei letzterem fordert Wohlgemuth zudem den Entfall des sogenannten Vermögenszugriffs. Unverständnis hat er, dass seine Initiative eines „Tirol-Schecks“ nicht umgesetzt wurde. „Das A und O ist jetzt, wieder für mehr Kaufkraft zu sorgen, wir brauchen einen Konjunkturturbo, damit die Menschen wieder mehr Geld ausgeben können. Selten war im Vorweihnachtsgeschäft so wenig los wie aktuell. Mit einem Scheck von bis zu 500 Euro für Tiroler Produkte, Betriebe oder heimische Dienstleistungen könnte die Konjunktur entschieden angekurbelt werden, die Wirtschaft so gestärkt und Arbeitsplätze gehalten und neu geschaffen werden!“, ist der Tiroler ÖGB-Chef überzeugt.

„Die Lage ist wirklich dramatisch – an einer Stärkung der Kaufkraft und Initiativen, die wieder für wirtschaftlichen Aufschwung sorgen, werden wir nicht herumkommen!“