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Jugendliche müssen Versagen der Ministerinnen ausbaden

„Seit Jahren schaffen es die verantwortlichen PolitikerInnen nicht, genügend Ausbildungsplätze in ganz Österreich zur Verfügung zu stellen. Ausbaden müssen das jetzt die Jugendlichen, die quer durch die Bundesländer geschickt werden sollen, um einen Beruf erlernen zu können“, zeigt sich Tirols Gewerkschaftsjugendvorsitzender Thomas Spiegl entsetzt über den Vorstoß der beiden ÖVP-Ministerinnen Christine Aschbacher und Margarete Schramböck. 

 

Auch Tirols ÖGB-Vorsitzender Philip Wohlgemuth vermisst entsprechende Konzepte, um die Ausbildung junger Menschen sicher zu stellen: „Zwar sind in Tirol derzeit laut AMS 717 Lehrstellensuchende und 1.278 offene Lehrstellen gemeldet, allerdings ist ein Gegenüberstellen der Zahlen eins zu eins eine Milchmädchenrechnung. Viele Stellen sind im Baugewerbe, Handel oder im Tourismus frei – die meistern Lehrstellensuchenden wollen aber in andere Branchen gehen. Jungen Menschen muss es ermöglicht werden, den Beruf zu erlernen, den sie wollen!“

 

15-Jährige alleine, ohne ihre Familie, mehrere hundert Kilometer weit weg zu einer Lehrstelle zu schicken, ist für Spiegl „absolut verantwortungslos“. Vielmehr sollten Firmen mit positiven Anreizen dazu ermuntert werden, Jugendliche auszubilden. „Darüber hinaus muss die überbetriebliche Lehrausbildung gestärkt werden, da braucht es auch mehr Lehrstellen. Außerdem könnten Firmen, die über Bedarf ausbilden, dafür mit Steuererleichterungen oder ähnlichem belohnt werden. Ich vermisse hier konkrete Maßnahmen der zuständigen Ministerinnen. Jugendliche aus ihrem familiären Umfeld zu reißen ist in jedem Fall keine Lösung“, so Spiegl abschließend.