Zum Hauptinhalt wechseln

ÖGB-Wohlgemuth: Armut nachhaltig verhindern!

„Immer mehr Menschen sind von Armut bedroht oder bereits betroffen. Wir haben die Pflicht, nicht tatenlos zuzusehen!“, so Tirols ÖGB-Vorsitzender Philip Wohlgemuth. Die Aufstockung der Mittel für die Schuldnerberatung war ihm daher im Zuge des Konjunkturpakets ein besonderes Anliegen, er verweist auf weitere Initiativen. Die von der Bundesregierung geplante Einmalzahlung für Arbeitslose ist für ihn ein „Tropfen auf den heißen Stein“.

„Mit mehr finanziellen Mitteln kann die Schuldnerberatung ihre so wichtige Tätigkeit weiter ausbauen und Menschen davor bewahren, ihre Existenzgrundlage zu verlieren. Aus diesem Grund haben wir für diese Maßnahme im Zuge der Verhandlungen für das Konjunkturpaket besonders gekämpft“, so der ÖGB-Vorsitzende. Die Corona-Krise hat zahlreiche TirolerInnen in finanzielle Notlagen gebracht.

„Hier können Einrichtungen wie die Schuldnerberatung einen enorm wichtigen Beitrag leisten. Trotz allem benötigen wir weitere Investitionen in Aus- und Weiterbildung, denn der Zusammenhang zwischen niedriger Bildung und höherer Armutsgefährdung ist erwiesen. Auch eine Änderung der Branchenstruktur wäre ein wichtiger Schritt“, ist Wohlgemuth überzeugt. Er befürwortet vor allem den Ausbau des High-Tech-Bereichs im vom Tourismus und Dienstleistungssektor dominierten Tirol. Ziel müssen die Stärkung der Kaufkraft sowie der Erhalt und die Schaffung neuer Arbeitsplätze sein.

Mehr Unterstützung für Arbeitslose gefordert

Die Weigerung der Bundesregierung, das Arbeitslosengeld jetzt auf mindestens 70 Prozent Nettoersatzrate zu erhöhen, bezeichnet er als „absolut unverantwortlich“. „Tausende Menschen sind aufgrund der Corona-Krise völlig unerwartet und unverschuldet in die Arbeitslosigkeit gerutscht. Mieten, Kredite und die ohnehin schon enormen Lebenserhaltungskosten sind gleich hoch geblieben. Wenn das Einkommen plötzlich um fast die Hälfte sinkt, kommen viele Menschen einfach nicht mehr über die Runden“, zeigt Wohlgemuth die Dringlichkeit seiner Forderung auf. Die von der Bundesregierung in Aussicht gestellte Einmalzahlung von 450 Euro ist für ihn „deutlich zu wenig und ein Tropfen auf den heißen Stein“.