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Österreich hat ein Verteilungsproblem!

Tiroler:innen mit Durchschnittspension von 1.697 Euro am Limit!

„Die Teuerung ist längst in der Mittelschicht angekommen – wo soll denn da noch gespart werden?“, zeigt Tirols geschäftsführende ÖGB-Landesvorsitzende Sonja Föger-Kalchschmied die prekäre Lage auf. Angesichts der von Bundeskanzler Christian Stocker angekündigten Pensionsanpassungen verweist sie auf die ohnehin schon niederen Pensionen in Tirol und fordert eine weitreichendere Debatte: „Während Vermögende beschützt und Milliardäre weiterhin unterstützt werden, nimmt man jenen, die ohnehin schon kämpfen müssen, immer mehr. Wer soll sich denn das Leben in Österreich – und insbesondere in Tirol mit seinen hohen Lebenserhaltungskosten – noch leisten? Wir brauchen endlich eine Vermögenssteuer!“

Die Durchschnittspensionen in Tirol beträgt 1.697 Euro brutto und belegt damit den vorletzten Platz im österreichweiten Vergleich. Nur in Vorarlberg ist die durchschnittliche Pension noch geringer. Prekär ist die Lage vor allem für Frauen: Während Tiroler im Schnitt 2.281 Euro brutto Pension erhalten, sind es bei Frauen lediglich 1.327 Euro brutto. „Vermögen bleiben in unserem Land nach wie vor unangetastet. Mit dieser Ungleichheit muss endlich Schluss sein!“, so die Gewerkschafterin. Sie betont: „Menschen, die ich Leben lang hart gearbeitet haben, haben sich eine faire Pensionsanpassung absolut verdient!“

Diskussionen ohne politische Scheuklappen notwendig

Vor allem für alleinlebende Pensionist:innen seien die Preisexplosionen besonders hart, so Föger-Kalchschmied: „Wer alleine lebt, muss alle anfallenden Kosten alleine schultern. Die Fixkosten sind im Vergleich wesentlich höher als bei Paaren. Gleichzeitig steigen die Preise. Dazu kommt, dass jene, die ohnehin nicht viel Geld haben, meist in Mietverhältnissen leben -  sie spüren die Belastungen doppelt.“ Föger-Kalchschmied kritisiert die Schieflage in der politischen Diskussion: „Alles wird diskutiert – nur nicht eine Vermögenssteuer! Stattdessen werden die Pensionist:innen verunsichert, weil keiner sagt, ab welcher Grenze Anpassungen gekürzt werden sollen. Das macht Angst. Die Diskussion darf nicht einseitig geführt werden – nicht auf dem Rücken derer, die jeden Monat schauen müssen, wie sie über die Runden kommen.“ Besonders stört Föger-Kalchschmied die Ungleichheit: „Unternehmensvorstände erhalten immer höhere Bezüge, während Menschen trotz jahrzehntelanger Arbeit im Alter oft kaum ihre Rechnungen zahlen können. Österreich ist zu einem Land der Ungleichheit geworden.“

Die Ungleichheit in Österreich belegen zahlreiche Zahlen und Statistiken. Vergleicht man beispielsweise die Gehälter von Vorständen börsennotierter Konzerne mit den Löhnen und Gehältern, wird einmal mehr eine deutliche Schieflage erkennbar. Während die Einkommen der Vorstände von 2011 bis 2024 um etwas mehr als die Hälfte (+53,8 Prozent) stieg, sind es bei den Löhnen und Gehältern lediglich +5,2 Prozent – dies geht aus einer Statistik des Momentum Instituts auf Basis des Tariflohnindex der Statistik Austria hervor, die Zahlen sind nach Abzug der Teuerung im genannten Zeitraum. 

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