Rückendeckung für Marterbauer-Vorstoß
Herbstlohnrunde im Zeichen der hohen Inflation droht
„Der tägliche Blick auf den Kassazettel ist für viele Menschen schon lange ein Schockmoment. Es reicht!“, unterstreicht Tirols geschäftsführende ÖGB-Landesvorsitzende Sonja Föger-Kalchschmied die Notwendigkeit von Eingriffen bei der Preisgestaltung u. a. von Nahrungsmitteln. Damit unterstützt sie einen entsprechenden Vorstoß von Finanzminister Markus Marterbauer. Preiseingriffe seien auch in Hinblick auf die kommende Herbstlohnrunde dringend notwendig, warnt die Gewerkschafterin.
Österreich hinkt hinterher
Während die Inflationsrate in der Eurozone bei rund 2 Prozent liegt, beträgt sie in Österreich 3,3%. „Seit Jahren galoppieren uns in Österreich die Preise davon. Das ist kein Zufall, sondern das Ergebnis politischen Zögerns. Während andere Länder die Situation mittels preisdämmender Maßnahmen längst im Griff haben, müssen die Österreicher:innen nach wie vor bei den täglichen Ausgaben tief in die Tasche greifen. Die Bundesregierung muss hier endlich die Zügel straffziehen!“, fordert Föger-Kalchschmied. Sie kritisiert zudem: „Die vorherige Bundesregierung war die vergangenen Jahre im sozialpolitischen Blindflug unterwegs und hat mit dem Gießkannenprinzip Geld ausgeschüttet, als gäbe es kein Morgen. Es ist jetzt an der Zeit, das Steuer herumzureißen!“
Tirol: teuer und unterdurchschnittlich entlohnt
Vor allem für Tiroler:innen wird das Leben zunehmen unbezahlbar, warnt sie: „Während Tirol im österreichweiten Ranking traditionell am unteren Ende der Skala rangiert, liegen die Lebenserhaltungskosten deutlich über dem Durchschnitt. Das ist eine toxische Kombination! Vor allem die Wohnkosten sprengen mittlerweile das Maß des Vorstellbaren.“ Auch wenn hier kürzlich das Land einiges erreicht habe, sei die Situation nach wie vor verheerend. Beim Wohnungskauf werden in Tirol mittlerweile 7.000 Euro/m² fällig, der Mietpreis liegt bei knapp 19 Euro/m².
Warnung vor unfairer Belastung der Beschäftigten
Föger-Kalchschmied warnt vor den Auswirkungen auf die Herbstlohnrunden: „Die Inflation der letzten zwölf Monate ist die Basis der Lohnverhandlungen – und sie ist hoch. Je höher die Inflation, desto höher müssen die Forderungen der Gewerkschaften sein. Dieser Schutzmechanismus ist enorm wichtig, denn die Beschäftigten dürfen nicht für die Versäumnisse der letzten Jahre zur Verantwortung gezogen werden!“, warnt Föger-Kalchschmied abschließend.