Unternehmen müssen endlich liefern!
Es reicht!
„Ich erwarte mir von den Unternehmen endlich konstruktive Vorschläge, wie ihr Beitrag zur Budgetkonsolidierung aussieht!“, so Tirols geschäftsführende ÖGB-Landesvorsitzende Sonja Föger-Kalchschmied. Obwohl Betriebe in den letzten Jahren von staatlicher Seite unter anderem mit den Corona-Hilfen, der KöSt-Senkung und der geplanten Entlastung für energieintensive Unternehmen massiv unterstützt wurden, verlangen sie immer mehr: eine Senkung der Lohn-Neben-Kosten, längere Arbeitszeiten, eine Anhebung des Pensionsantrittsalters, weitere Kürzungen bei Teilzeitbeschäftigten, Pensionen und der Mindestsicherung. „Es reicht!“, stellt Föger-Kalchschmied daher unmissverständlich klar und fragt: „Wo bleiben die Zugeständnisse der Unternehmen, beispielsweise in Form von Standort- und Arbeitsplatzgarantien?“
Unternehmen profitieren – Beschäftigte zahlen die Zeche
Föger-Kalchschmied erinnert daran, dass die Betriebe in den letzten Jahren massiv von staatlicher Seite unterstützt wurden: „Milliarden an Corona-Hilfen sind an die Betriebe geflossen. Die Körperschaftssteuer wurde von 25 auf 23 Prozent gesenkt und entlastet Unternehmen deutlich. Weitere Unterstützungen energieintensiver Betriebe sind in Ausarbeitung. Angesichts dieses großzügigen Entgegenkommens fordere ich: Wer so viel bekommt, muss soziale Verantwortung übernehmen. Ich erwarte mir, dass Unternehmen nicht nur fordern, sondern endlich auch liefern!“
Klare Kante gegen einseitige Forderungen
Die ÖGB-Landesvorsitzende zeigt sich verärgert über wiederkehrende Forderungen aus der Wirtschaft: „Immer nur über zu hohe Löhne und Gehälter zu jammern, die Lohnnebenkosten weiter senken zu wollen und gleichzeitig Kürzungen bei Pensionen, Teilzeit und Mindestsicherung zu fordern, wie das derzeit andauernd von Wirtschafts- und Industrievertretern geschieht, ist respektlos gegenüber den Menschen, die dieses Land am Laufen halten. Wordings wie ‚Braucht Österreich die Kettensäge‘ haben in diesem Zusammenhang nichts zu suchen und stehen für eine enorme Verrohung! Es reicht!“ Kaum liege ein arbeitnehmerfreundlicher Vorschlag wie die Quote zur Beschäftigung älterer Arbeitnehmer:innen auf dem Tisch, komme von Wirtschaftsseite reflexartig eine Absage mit dem vorgeschobenen Argument des Bürokratieaufwands, so die Tiroler ÖGB-Chefin.
Standort- und Arbeitsplatzgarantien statt Sparappelle
Föger-Kalchschmied fordert konkrete Zugeständnisse von den Unternehmen: „Wo bleiben die Standort- und Arbeitsplatzgarantien? Wo bleiben die Zusagen, ältere Arbeitnehmer:innen länger in Beschäftigung zu halten? Es ist Zeit, dass die Wirtschaft ihren Teil der Verantwortung übernimmt und nicht immer nur auf die Beschäftigten zeigt. Denn die haben genauso wie die Pensionist:innen bereits ihren Beitrag geleistet und leisten ihn auch weiterhin. „Eine faire Budgetkonsolidierung braucht Zugeständnisse von allen – nicht nur von jenen, die ohnehin jeden Cent zweimal umdrehen müssen.“