Zum Hauptinhalt wechseln

Unterstützung für berufstätige Eltern überfällig

Fast ein Jahr Ausnahmezustand

„Erneut bleiben Kinderbetreuungseinrichtungen im Notbetrieb, erneut müssen berufstätige Eltern alle Kinderbetreuungspläne über den Haufen werfen. Denn Homeoffice und nebenher Kinderbetreuung funktioniert definitiv nicht!“, zeigt Tirols ÖGB-Frauenvorsitzende Karin Brennsteiner auf. Zahlreiche verärgerte Eltern klagen derzeit der Gewerkschaft ihr Leid.

„Nach fast einem Jahr Ausnahmezustand ist es wirklich an der Zeit, Eltern Lösungen und Planbarkeit zu ermöglichen, anstatt permanent Betreuungschaos zu verursachen. Eltern werden hier dauerhaft im Stich gelassen. Wenig hilfreich ist außerdem der ständige Hinweis darauf, dass die Kinder nach Möglichkeit zuhause betreut werden sollen – zumal es ja in vielen Firmen Homeoffice gibt. Wer es schon probiert hat, der weiß, dass sich Homeoffice und Kinderbetreuung nicht vereinbaren lassen. Sollen Kindergarten- oder Volksschulkinder für acht Stunden vor dem Fernseher geparkt werden, damit die Eltern ungestört arbeiten können?“, wundert sich auch Tirols ÖGB-Vorsitzender Philip Wohlgemuth über so viel Realitätsverweigerung.

„Offenbar wird billigend in Kauf genommen, dass Mütter ihren Job aufgeben, weil sie nicht mehr wissen, wie sie mit Homeschooling und Schulwirrwarr zurechtkommen sollen. Die Frauenarbeitslosigkeit ist in manchen Bezirken Tirols ohnehin schon explodiert, wie beispielsweise in Landeck um über 1.000 Prozent!“, zeigt Brennsteiner auf. Die ÖGB-Frauen fordern von der Bundesregierung endlich ein geplantes und ordentlich kommuniziertes Konzept für die Schulen. „Nach all den Erfahrungen im letzten Jahr kommt es jetzt schon wieder zu völlig unvorhersehbaren Schnellschüssen im Schulbereich. Gäbe es eine ordentliche Teststrategie und überlegte Konzepte für die Schulen, müssten diese nicht ständig zugesperrt werden. Folgeschäden für junge Menschen und massive Jobprobleme für Eltern würden sich vermeiden lassen, wenn sich endlich einmal jemand ernsthaft Gedanken machen würde, wie Unterricht ermöglicht werden kann, statt immer den einfachen Weg zu gehen und alles bei den Eltern abzuladen“, meint Brennsteiner.