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ÖGB Tirol / Halbwirth

ÖGB-Wohlgemuth: Arbeitsmarktdaten alarmierend

Lage in höchstem Maße besorgniserregend

Nach wie vor belaufen sich die aktuellen Arbeitsmarktzahlen auf einem Rekordhoch: 32.607 TirolerInnen sind derzeit laut AMS arbeitslos gemeldet. „Auch wenn ein Rückgang im Vergleich zum Vormonat feststellbar ist, liegen die Zahlen nach wie vor im absoluten Alarmbereich!“, warnt Tirols ÖGB-Vorsitzender Philip Wohlgemuth. Er fordert: „Die Politik muss sofort Gegenmaßnahmen setzen, wir brauchen wieder eine Politik für Wachstum und Beschäftigung!“

Als „äußerst erschreckend und in höchstem Maße alarmierend“ bezeichnet Wohlgemuth die nach wie vor äußerst angespannte Lage am Arbeitsmarkt. Die Bundes- und Landesregierungen seien gefordert, mit einem breiten Maßnahmenbündel eine zunehmende Sozialkrise einzudämmen. „Das Land Tirol muss mit einem dritten Konjunkturpaket gegensteuern und für mehr Beschäftigung und eine Belebung der Konjunktur sorgen. Außerdem muss das AMS-Personal endlich aufgestockt werden, denn die Arbeitslosen aus- und weiterzubilden und nach der Krise schnellstmöglich wieder in Beschäftigung zu bringen, ist einer der wichtigsten Hebel, an denen wir ansetzen können. Das ist aus menschlicher aber auch volkswirtschaftlicher Sicht das Wichtigste.“

 

Zudem brauche es umfassende Absicherungen für Arbeitslose sowie Modelle für jene, die aufgrund ihres Alters schlechte Beschäftigungsperspektiven haben. „Wir fordern daher eine ‚Corona-Altersteilzeit‘, die die Inanspruchnahme der Pension statt fünf schon zehn Jahre vor dem frühestmöglichen Antrittsdatum ermöglicht sowie ein entsprechendes Überbrückungsgeld in Höhe von 70 Prozent Nettoersatzrate für diese Personen. Damit könnte verhindert werden, dass diese Menschen am Ende ihres Erwerbslebens trotz jahrzehntelanger Arbeit in Existenznöte abrutschen“, so Wohlgemuth. Von den aktuell laut AMS 32.607 arbeitslos Gemeldeten in Tirol sind 10.257 über 50 Jahre alt. Ebenfalls angeglichen auf 70 Prozent Nettoersatzrate soll das Arbeitslosengeld, zudem will der Gewerkschafter den Zugang zu Sozialleitungen und Unterstützungsgeldern erleichtern.

 

Für ihn ist klar: „Ohne weitere Maßnahmen kann sich die Wirtschaft nicht oder nur sehr schwer erholen. Erklärtes Ziel muss es sein, eine drohende Sozialkrise abzuwenden. Die Politik ist gefordert, schnellstmöglich konjunkturbelebende Maßnahmen zu ergreifen und die Menschen abzusichern. Denn nur mit der Schaffung neuer Jobs, einem sozialen Sicherheitsnetz und einer Ankurbelung der Konjunktur kommen wir schnellstmöglich aus der Krise!“