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Wohlgemuth bleibt skeptisch gegenüber Pflegelehre

Wenig hält Tirols ÖGB-Vorsitzender Philip Wohlgemuth davon, den eklatanten Personalmangel in der Pflege mittels Pflegelehre zu lösen. Er setzt vielmehr auf eine Berufsbildende höhere Schule (BHS), eine Attraktivierung der Branche und die Förderung von Quereinsteigern. Dass eine Lösung für eine einheitliche Bezahlung so lang auf sich warten lasse, bezeichnet er als „kontraproduktiv“.

 

„Teenager gehören nicht an ein Pflegebett“, ist Wohlgemuth überzeugt. Er fürchtet, dass durch frühzeitige Überforderung junge Menschen der Branche eher den Rücken kehren als sich dafür zu begeistern. „Diese Arbeit ist enorm fordernd, sowohl physisch als auch psychisch. Was wir wirklich brauchen, ist eine fundierte Ausbildung in Form einer berufsbildenden höheren Schule mit Schwerpunkt Gesundheits- und Sozialberufe sowie die gezielte Förderung von Quereinsteigern“, so der ÖGB-Vorsitzende.

 

In einer BHS für Pflegeassistenzberufe soll modulhaft die Ausbildung zur Pflegeassistenz und Pflegefachassistenz absolviert werden können. Dadurch kann auch gewährleistet werden, dass Jugendliche nicht zu früh den psychischen Belastungen von Pflegearbeit ausgesetzt sind. „Pflege ist emotionale Schwerstarbeit, auf die man entsprechend vorbereitet und die später entsprechend begleitet werden muss, etwa durch Supervision“, fordert der ÖGB-Vorsitzende.