Zum Hauptinhalt wechseln

Tirol

Wohlgemuth: OECD-Studie bestätigt ÖGB-Warnung

Lehrlinge sind Leidtragende der Corona-Krise

Ein ganzes „Paket für Lehrlinge“ fordert Tirols ÖGB-Vorsitzender Philip Wohlgemuth angesichts der aktuellen OECD-Studie „Bildung auf einen Blick 2020“. Demnach litten berufsbildende Bildungslehrgänge am meisten unter den Auswirkungen der Corona-Krise und des Lockdowns, ein Wegfallen zahlreicher Lehrstellen aufgrund der wirtschaftlich schwierigen Situation für Betriebe wird befürchtet. „Leidtragende sind die Lehrlinge. Diese jungen Menschen brauchen unsere Unterstützung, das sind wir ihnen schuldig!“, so Wohlgemuth. 

 

Er setzt dabei auf positive Anreize: „Es gibt zahlreiche Betriebe, die trotz wirtschaftlicher Schwierigkeiten Lehrlinge ausbilden wollen. Deshalb sollten wir einen ‚Corona-Not-Ausbildungsfonds‘ ins Leben rufen, um diesen engagierten Betrieben zu helfen. Genauso sollten wir großen Firmen unter die Arme greifen, über Bedarf auszubilden. Es geht auch um unsere Fachkräfte von morgen!“ Vermehrt ausbilden soll auch die öffentliche Hand. „Wir müssen die Ausbildungsplätze in öffentlichen Bereichen dringend aufstocken. Ebenso sollten die Finanzmittel für die überbetriebliche Lehrausbildung schleunigst aufgestockt werden“, so der ÖGB-Vorsitzende. Die verlorene Zeit könne man nur schwer wieder aufholen, allerdings könne man mit entsprechenden Maßnahmen und Investitionen für eine Absicherung der Lehrausbildung in Zukunft sorgen. Wohlgemuth warnt: „Wir müssen jetzt handeln, bevor eine ganze Generation ohne Zukunftsperspektiven dasteht!“

 

Die Forderungen des ÖGB Tirol im Detail:

• Aufstockung der Ausbildungsplätze in öffentlichen und -nahen Bereichen und Betrieben

• Schaffung eines Corona-Not-Ausbildungsfonds zur Unterstützung von Betrieben, die trotz wirtschaftlicher Schwierigkeiten wegen der Corona-Krise, Lehrlinge ausbilden wollen

• weitere Erhöhung der Finanzmittel für die überbetriebliche Lehrausbildung und Aufstockung der überbetrieblichen Lehrstellen

• Anreize für große Ausbildungsbetriebe, um über dem Bedarf auszubilden

• Reform des Bestbieterprinzips für öffentliche Ausschreibungen mit stärkerem Augenmerk auf die Lehrausbildung