Vortrag & Diskussion: Arbeiten – aber wie?
Mit der Jobgarantie gegen Langzeitarbeitslosigkeit
Vortrag und Diskussion mit Jörg Flecker
Kommentar: Sabine Platzer-Werlberger (AMS-Landesgeschäftsführerin)
Montag, 1. Dezember 2025, 19:00 Uhr, Treibhaus, Angerzellgasse 8, Innsbruck
Von allen Gesellschaftsmitgliedern ohne größeren Besitz wird verlangt, dass sie Erwerbsarbeit leisten. Aber sehr viele Menschen bekommen lange Zeit oder gar dauerhaft keinen Job. Sie verlieren die soziale Teilhabe, welche die Erwerbsarbeit ermöglicht. Zugleich gibt es einen Bedarf an Arbeitsleistungen, der nicht gedeckt ist.
Eine öffentliche Jobgarantie bringt diesen ungedeckten Bedarf und die Wünsche nach Arbeitsmöglichkeiten zusammen. Eine solche geförderte Beschäftigung kann unter bestimmten Bedingungen die positiven psychosozialen Effekte bieten, die für Erwerbsarbeit im Allgemeinen nachgewiesen sind. Anhand einer Untersuchung über das Modellprojekt Arbeitsplatzgarantie Marienthal in Niederösterreich und internationaler Forschung lässt sich zeigen, dass eine Jobgarantie für die Teilnehmenden nicht nur finanzielle Vorteile hat, sondern auch Verbesserungen des Wohlbefindens, der sozialen Kontakte, des Selbstwerts und anderer Aspekte bringt.
Ist Langzeitarbeiterlosigkeit mit all ihren negativen Folgen also keine Notwendigkeit, sondern eine politische Entscheidung, nämlich die Entscheidung, langzeitarbeitslose Personen nicht zu beschäftigen? Wie muss eine Jobgarantie angelegt sein, damit sie Langzeitarbeitslosigkeit abschafft und für die Teilnehmenden positive Wirkungen bringt?
Moderation: Alexandra Weiss (Politikwissenschafterin, Innsbruck)
Jörg Flecker war bis zu seiner Pensionierung im September 2024 Professor für Allgemeine Soziologie an der Universität Wien. Er forscht seit vielen Jahren über Erwerbsarbeit und Arbeitsmarkt und leitete das Forschungsprojekt „Marienthal.reversed“ über das Modellprojekt Arbeitsplatzgarantie Marienthal. Derzeit ist er Senior Research Fellow an der Universität Wien, Vorsitzender von „Diskurs. Das Wissenschaftsnetz“ und Mitglied des Rates für Forschung, Wissenschaft, Innovation und Technologieentwicklung (FORWIT) der österreichischen Bundesregierung.
Eine Veranstaltung des Vereins Demokratie – Kultur – Dialog in Kooperation mit dem AMS-Tirol, dem Renner Institut Tirol und dem ÖGB-Tirol im Rahmen der Reihe „Nur Utopien sind realistisch. Die Zukunft moderner Gesellschaften“.