24-Stunden-Betreuung
ÖGB Vorarlberg warnt vor Aus des Betreuungspool Vorarlberg!
Der ÖGB Vorarlberg zeigt sich tief besorgt über das drohende Aus für den Betreuungspool Vorarlberg. Der vom Land geförderte Betreuungspool hat in den vergangenen Jahren wesentlich dazu beigetragen, faire und stabile Arbeitsbedingungen in der 24-Stunden-Betreuung zu etablieren. „Dass das Land Vorarlberg dieses Modell nun aus rein budgetären Gründen beenden will, wäre ein sozialpolitischer Rückschritt und ein falsches Signal in Zeiten des sich verschärfenden Pflegenotstands“, warnt ÖGB-Landesvorsitzender Reinhard Stemmer.
Faire Bedingungen statt prekäre Agenturverhältnisse
„Der Betreuungspool steht für gute Arbeitsbedingungen, faire Entlohnung und rechtliche Absicherung der Betreuungskräfte – genau das, was im Bereich der 24-Stunden-Betreuung oft fehlt“, betont ÖGB-Landesvorsitzender Reinhard Stemmer. Während viele private Agenturen weiterhin auf prekäre Beschäftigungsformen setzen, bietet der Betreuungspool transparente und geregelte Rahmenbedingungen für sowohl Betreuer:innen als auch betreute Familien. Zudem wirkt das Modell qualitätsfördernd und professionalisierend – und es erhöht den Druck auf andere Anbieter, ebenfalls faire Arbeitsbedingungen zu schaffen. „Dass ausgerechnet ein Vorzeigeprojekt wie dieses eingestellt werden soll, ist völlig unverständlich“, so Stemmer. Er fordert zudem, dass bei privaten Agenturen – vor allem aus dem Ausland – endlich schärfere Kontrollmechanismen eingeführt werden – um Missstände zu bekämpfen.
Sanierungsplan ernsthaft diskutieren
Der Betreuungspool hat dem Land einen Sanierungsvorschlag vorgelegt, um den Betrieb künftig kosteneffizienter weiterzuführen. Der ÖGB fordert daher das Land dringend auf, nicht vorschnell das Ende des Betreuungspools zu besiegeln, sondern in ernsthafte Gespräche mit der Organisation einzutreten. „Es geht hier nicht nur um Zahlen, sondern um Menschen – um Betreuer:innen, die unter schwierigen Bedingungen arbeiten, und um pflegebedürftige Personen, die auf eine verlässliche Betreuung angewiesen sind. Wir appellieren an die Landesregierung, sich nochmals mit den Verantwortlichen an einen Tisch zu setzen und eine Lösung zu finden, damit diese wichtige Einrichtung weitergeführt werden kann“, so Stemmer.
Pflegekrise erfordert bessere, statt schlechtere Bedingungen
Gerade in einer Zeit, in der händeringend nach Pflegepersonal gesucht wird, sei es unverständlich, ein Modell mit besseren Arbeitsbedingungen und höherer Betreuungsqualität zu schwächen. „Wer in der Pflege Personal halten und gewinnen will, muss auf Qualität und Fairness setzen. Der Betreuungspool ist ein wichtiger Baustein dafür – ihn abzudrehen wäre kurzsichtig und verantwortungslos“, warnt Stemmer.