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ÖGB-Seewald fordert kostenlose Sommerbetreuung plus Lernunterstützung für Kinder.

Gratis Sommerbetreuung für Kinder

Der Sommer rückt näher und damit auch die 9-wöchigen Sommerferien. Die Schulen und Kindergärten werden zwar ab Mitte Mai Schritt für Schritt wieder aufsperren, doch in eingeschränkter Form mit sogenannten Hausaufgabentagen, die nach Möglichkeit auch zu Hause stattfinden sollten. „All das stellt berufstätige Eltern vor enorme Herausforderungen“, weiß die Landesfrauenvorsitzende des ÖGB Vorarlberg, Iris Seewald. „Ist die Organisation von 9 Wochen Sommerferien für berufstätige Eltern schon unter normalen Umständen sehr schwierig, macht es Corona noch schwerer!  Seit Wochen haben Kinder Unterricht zu Hause, können ihre Freunde nicht sehen, und Eltern leiden an der Doppelbelastung von Job und Bildungsarbeit. Wir brauchen daher in den Sommerferien unbedingt ein flächendeckendes und beitragsfreies Freizeitangebot für Kinder in ganz Österreich, um die Kinder zu fördern und Eltern zu entlasten“, fordert Seewald.

Eltern brauchen Betreuungsangebot

Die Corona-Krise habe nicht nur die Wirtschaft hart getroffen. Die aktuelle Situation sei auch für Eltern und Kinder enorm belastend. Seit Wochen Homeschooling, dazu der Beruf, oft im Homeoffice, und keine Unterstützung durch die Großeltern. Sie zählen zur Risikogruppe und fallen als Betreuungspersonen derzeit aus, um sich nicht einem Ansteckungsrisiko auszusetzen. „Dabei sind es oft die Großeltern, die für Entlastung im Alltagsstress sorgen“, weiß die Gewerkschafterin. „Man denke nur an die vielen AlleinerzieherInnen.“

Dazu kommt, dass bei vielen betroffenen Eltern die Sonderbetreuungszeit bereits ausgeschöpft ist, und sie daher ihren Urlaub in der Corona-Krise konsumieren. „Wie sollen Familien da durch den Sommer kommen?“, fragt sich die Arbeitnehmervertreterin. „Eltern brauchen jetzt ganz dringend eine Entlastung und eine Lösung, die keine Familie im Stich lässt!“

Gleiche Chancen für alle Kinder

Eltern seien aufgrund von Corona an ihrer Belastungsgrenze. Sie müssten alles unter einen Hut bringen. Viele seien dazu in Kurzarbeit oder im schlimmsten Fall sogar in die Arbeitslosigkeit geschlittert und hätten dadurch massive finanzielle Einbußen und Sorgen. Diese Eltern könnten sich jetzt keine teuren Ferienangebote leisten, so Iris Seewald. Es brauche daher ein kostenloses Angebot in ganz Österreich. 

„Alle Kinder müssen gleiche Chancen und ein Recht auf Zugang zu Bildung haben“, betont die ÖGB-Landesfrauenvorsitzende. Daher gelte es, durch die Corona-Krise entstandene schulische Lücken und Defizite auszugleichen, um so allen Kindern im Herbst einen guten Start ins neue Schuljahr zu ermöglichen. Denn eines zeige sich in der Krise ganz deutlich: „Nicht alle Kinder können zu Hause gleich gut lernen. Viele Familien leben auf engstem Raum in kleinen Wohnungen – nicht jedes Kind hat ein eigenes Zimmer, einen Schreibtisch bzw. verfügt über einen eigenen Laptop oder die benötigte digitale Ausstattung. Die Kinder lernen also oft unter erschwerten Bedingungen und hinken daher schulisch hinterher und verpassen wertvolle Zeit.“

Es brauche daher eine Lern-Unterstützung für die Kinder über den Sommer, damit sie die Möglichkeit haben, versäumten Stoff nachzuholen. Nicht zu vergessen seien auch die wichtigen sozialen Kontakte mit Gleichaltrigen sowie Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten, so Seewald abschließend.