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Appell an Unternehmen: Schicken Sie Ihre MitarbeiterInnen nicht in die Arbeitslosigkeit, nützen Sie die Corona-Kurzarbeit!

Kurzarbeit statt Kündigungen!

Das AMS Vorarlberg verzeichnet einen massiven Anstieg von Kündigungen und Anfragen zu Kündigungen vor allem aus der Gastronomie- und Tourismusbranche – zahlreiche davon auch bei Ganzjahresbetrieben. ÖGB-Landesgeschäftsführerin Manuela Auer appelliert eindringlich an die Unternehmen: „Informiert euch beim AMS über das neue Corona-Kurzarbeit-Modell und macht davon Gebrauch. Eine derartig große Unterstützung hat es noch nie gegeben.“ Bei einer weiteren Sitzung der Sozialpartner mit der Bundesregierung wurde das Corona-Kurzarbeit-Modell noch einmal überarbeitet und verbessert. Die Betriebe haben kaum noch finanzielle Belastungen. „Wir können damit die Existenzen tausender Beschäftigter retten und verhindern den Kollaps unseres Wirtschafts- und Sozialsystems!“

„Mit dem neuen Kurzarbeit-Modell gibt es keinen einzigen Grund mehr, MitarbeiterInnen zu kündigen“, appelliert Auer an die Unternehmen. Das neue Modell sieht vor, dass die Arbeitszeit auf null gesenkt werden kann. Die Normalarbeitszeit muss im gesamten Kurzarbeitszeitraum lediglich 10% betragen. „Die Unternehmen müssen ausschließlich für die geleistete Arbeit aufkommen. Alles andere – samt Sozialversicherungsbeiträgen – übernimmt das AMS“, betont Auer. Die 10 % der zu leistenden Arbeit könne auf das Ende der Krise gelegt werden. „Wenn die Wirtschaft wieder ins Laufen kommt, brauchen wir die Beschäftigten dringend, um wieder durchstarten zu können.“ Das Nettogehalt der ArbeitnehmerInnen ist von 80 - 90% je nach Einkommenshöhe gestaffelt.

Mit heutigem Donnerstag soll das Antragsformular für das Corona-Kurzarbeitsmodell verfügbar sein. Der Antrag wird innerhalb von 48 Stunden von den Sozialpartnern bewilligt. Die Anträge können auch rückwirkend gestellt werden. Die Kurzarbeitsbeihilfe wird ebenso rückwirkend vom AMS ausbezahlt. Bereits ausgesprochene Kündigung können zurückgenommen und die MitarbeiterInnen in Kurzarbeit geschickt werden. Das Modell wurde gestern noch einmal überarbeitet. „Es wurden weitere wesentliche Erleichterungen für Unternehmen vereinbart“, informiert Auer. Sehr erfreulich sei, dass nun auch Lehrlinge zur förderbaren Gruppe gehören.

„Wir orten ein massives Informationsdefizit vor allem bei Gastronomie- und Tourismusbetrieben“, so Auer. „Gerade diese Branche beklagt ständig einen FacharbeiterInnenmangel, deshalb müsste es gerade diese Branche sein, die ihre FacharbeiterInnen mit allen Mitteln halten will. Das Corona-Kurzarbeit-Modell gibt eine noch nie dagewesene Möglichkeit dafür“, betont die ÖGB-Landesgeschäftsführerin.