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ÖGB-Bundeskongress

Auch am zweiten Tag des Bundeskongresses fanden sich zahlreiche Ehrengäste im Wiener Messezentrum ein um ihre Grußworte an die Delegierten zu richten.

"Ich freue mich, dass ich als überzeugter Sozialpartner hier sprechen darf. Ich halte es immer noch so, dass wir das Gemeinsame vor das Trennende stellen müssen. Denn nur so können wir diese Krise bewältigen", so Wirtschaftsminister Dr. Reinhold Mitterlehner bei seinen Grußworten.

Mitterlehner betonte, dass das Motto "Lassen Sie Ihr Geld arbeiten" das Falsche war und wir jetzt vor einer Situation stünden, die es gemeinsam zu bewältigen gäbe. Österreich sei zu 60 Prozent von der Außenwirtschaft abhängig und daher sei es gerade jetzt wichtig, dass der Inlandsmarkt funktioniert. Die Bundesregierung habe mit den Konjunktur- und Arbeitsmarktpaketen eine wichtige Grundlage geschaffen.

Weiters bekräftigte Mitterlehner, dass pauschaler Lohnverzicht der falsche Weg zur Bewältigung der Krise sei. Das möge zwar mikroökonomisch, also für einen einzelnen Betrieb, wirken, aber dem Markt an sich nicht stärken. Auch wenn sich Mitterlehner mit dieser Aussage keine Freunde in der Industrie gemacht habe, stehe er dazu. Denn niemand wird die Krise durchtauchen können. Jetzt sei die Zeit der Umstrukturierung, die Zeit neue Märkte zu erschließen sowie neue Produkte und Verfahren zu entwickeln. Nur so könne man diese Krise bewältigen.

Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek unterstreicht in ihrer Rede die Wichtigkeit, vor allem in Zeiten der Krise, sich verstärkt für die Gleichstellung von Frauen und Männern in der Arbeitswelt einzusetzen. Lob gab es von der Bundesministerin vor allem für den unermüdlichen Einsatz der ÖGB-Frauen in ihrem Kampf für mehr Unabhängigkeit. Die Frauen im ÖGB haben laut Heinisch-Hosek "einen wesentlichen Beitrag zur gesellschaftlichen Wertschätzung von Frauen in der Arbeitswelt geleistet."

Weiters sprach sich die Frauenministerin für verstärkte Transparenz bei Löhnen und Gehältern sowie für ein Mehr an Frauen in Führungspositionen aus. "Ein nationaler Aktionsplan soll dafür Sorge tragen, dass bis 2013 wesentlich mehr Frauen in Vollbeschäftigung sind und ein Schließen der Einkommensschere zwischen Frauen und Männern erreicht wird", so Heinisch-Hosek abschließend.

Der Präsident der Bundesarbeitskammer, Mag. Herbert Tumpel, betonte bei seinen Begrüßungsworten, dass die Arbeiterkammer und der ÖGB weiterhin Schulter an Schulter für die Rechte der ArbeitnehmerInnen eintreten werden. Nur durch diese Zusammenarbeit konnte viel erreicht werden.

Entscheidend sei laut Tumpel jetzt "der Kampf zum Erhalt von Beschäftigung und Kaufkraft." Bisherige Maßnahmen bewertet er als durchwegs positiv und begrüßenswert, sieht aber weiterhin großen Handlungsbedarf. "In Zukunft muss es unsere Aufgabe sein, dass etwas nicht in Vergessenheit gerät: Die ArbeitnehmerInnen haben die Krise nicht verursacht und werden sich daher vehement zu Wehr setzen, wenn sie dafür noch mehr bezahlen müssen, als sie ohne hin schon - durch die steigende Arbeitslosigkeit - tun", so Tumpel abschließend.