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Mit der Aktion 20.000 kämen ältere Arbeitslose nicht nur wieder in Beschäftigung, auch der Staat erspare sich Arbeitslosengeld in Millionenhöhe. auremar - stock.adobe.com

Arbeitsmarktpolitik

Aktion 20.000: Jede/r Dritte in „normaler“ Arbeit

Noch bevor die Aktion 20.000 richtig anlaufen konnte, wurde sie von der damaligen FPÖ-Sozialministerin Beate Hartinger-Klein wieder abgeschafft. Tausenden älteren Arbeitslosen wurde damit die Perspektive auf einen Job genommen. Die Ergebnisse der Evaluierung hat Hartinger-Klein monatelang unter Verschluss gehalten. Nun wurden die Ergebnisse endlich veröffentlicht. Das Fazit: Jede/r dritte Langzeitarbeitslose über 50 Jahren, der an der Aktion 20.000 teilnahm, hat heute wieder einen – nicht vom Staat geförderten – Arbeitsplatz. Jede/r dritte TeilnehmerIn an der Aktion 20.000 ist also nicht mehr arbeitslos. Diese Menschen haben Optimismus und eine sinnvolle Beschäftigung erhalten.

Türkis-blaue Regierung hat Teilnahme verhindert

Die Aktion 20.000 konnte ihr Potenzial aber nur zu 5 Prozent ausschöpfen: Nur jeder 20. ältere Arbeitslose bekam eine Chance über die Aktion. Denn die türkis-blaue Regierung hat die Aktion 20.000 nach weniger als einem Jahr abgeschafft. Nur 3.824 Arbeitslose über 50 Jahren wurden gefördert – möglich wären 74.361 gewesen. Der ÖGB hat sich von Beginn an für den Erhalt der Aktion 20.000 ausgesprochen.

„Die Dienstverhältnisse waren sowohl hinsichtlich der Aufgabenstellungen als auch hinsichtlich des Anforderungsniveaus sehr breit gestreut und reichten von Hilfstätigkeiten über unterschiedliche soziale Dienstleistungsbereiche bis zu hochqualifizierten Führungsfunktionen“, geht aus der Evaluierung der Prospect Unternehmensberatung im Auftrag des Sozialministeriums zur Auswertung der Aktion 20.000 hervor.

Das sagen die TeilnehmerInnen der Aktion 20.000

  • 93 Prozent sagen, ich war begeistert, wieder arbeiten zu können.
  • 69 Prozent der Teilnehmer sagen, durch die Aktion 20.000 endlich wieder mit Optimismus in die Zukunft zu blicken.
  • 59 Prozent geben an, nach Jahren der Isolation endlich wieder am gesellschaftlichen Leben teilnehmen zu können.
  • 94 Prozent fanden ihre Beschäftigung nützlich für die Allgemeinheit.

Fakt ist: Ein Drittel aller Arbeitslosen sind 50 Jahre oder älter. „Wenn ältere Menschen einmal den Job verloren haben, ist der Wiedereinstieg für sie schwierig. Viele werden direkt von der Arbeitslosigkeit in die Pension gedrängt. Daher war es auch sinnvoll, dass das Parlament im September wieder zusätzliche Mittel für die Förderung von Langzeitarbeitslosen über 50 beschlossen hat“, sagt Ingrid Reischl, Bundesgeschäftsführerin des ÖGB. Damit kämen ältere Arbeitslose nicht nur wieder in Beschäftigung, auch der Staat erspare sich Arbeitslosengeld in Millionenhöhe.