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Arbeitszeit

Katzian: Volksabstimmung über 12-Stunden-Tag

Demo war der Beginn, jetzt Betriebsversammlungen

„Wir sind sehr, sehr viele! Ich freue mich, dass mehr als 100.000 Kolleginnen und Kollegen heute hierhergekommen sind. Ihr alle gebt damit ein starkes Zeichen gegen den 12 Stunden-Tag, gegen den Angriff auf die Gesundheit, auf die Geldbörsen und auf die Freizeit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer“, bedankte sich ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Demonstration gegen den 12-Stunden-Tag.

„Wir sind heute hergekommen, um uns zu wehren. Da ist es auch klar, dass die Emotionen hochgehen und dass unglücklich gewählte Worte fallen“, so Katzian weiter: „Aber der Gewerkschaftsbewegung Demokratiefeindlichkeit vorzuwerfen, uns, deren Vorfahren unter Einsatz ihres Lebens für Demokratie und Pressefreiheit gekämpft haben, vorzuwerfen, dass wir keine Demokraten sind, das ist ein Hohn!“

„Wir akzeptieren selbstverständlich jede demokratisch gewählte Regierung, aber das bedeutet nicht, dass wir ihre Vorhaben akzeptieren“, stellte Katzian klar. Das geplante Gesetz sei ein Angriff auf die betriebliche Mitbestimmung, bekräftigte der ÖGB-Präsident unter tosendem Applaus und appellierte an die Bundesregierung: „Nehmen Sie bitte Ihr eigenes Programm ernst, in dem so viel von Demokratie und Bürgerbeteiligung die Rede ist. Wenn Sie wissen wollen, ob die Leute 12 Stunden am Tag oder 60 Stunden in der Woche arbeiten wollen, oder wenn Sie wissen wollen, ob die Leute den Schmäh glauben, dass man in der Privatwirtschaft öfter Überstunden ablehnen kann, ohne seine Arbeit zu verlieren, dann fragen Sie doch die Leute. Machen Sie eine Volksabstimmung und respektieren Sie das Ergebnis!“

„Diese Demo heute ist der Beginn, nicht das Ende. Nächste Woche werden wir unsere Position in vielen Versammlungen in den Betrieben erklären und die Beschäftigten informieren“, so Katzian. „Wir werden alles dafür tun, dass die Umsetzung dieses Gesetzes verhindert wird!“ Der ÖGB bleibe gesprächsbereit, das Angebot an die Bundesregierung sei unverändert, so der ÖGB-Präsident abschließend.