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Runter mit der Abeitszeit

Mehr Zeit fürs Leben

Ökostromerzeuger in Oberösterreich startet Pilotprojekt zur 4-Tage-Woche

Vier Tage arbeiten, drei Tage frei – wovon Millionen ArbeitnehmerInnen in ganz Österreich träumen, wird jetzt in Oberösterreich Wirklichkeit.

Der Energieversorger Kraftwerk Glatzing (KWG) im Bezirk Vöcklabruck will noch im August ein Pilotprojekt starten, dass seinen Beschäftigten mehr Freizeit und damit mehr Zeit für Familie, Freunde und das Leben bietet.  

Drei Angebote, weniger zu arbeiten  

Getestet wird die Vier-Tage-Woche vorerst für drei Monate.

Drei Modelle stehen zur Verfügung: Bei einer Wochenarbeitszeit von 38,5 Stunden können die ArbeitnehmerInnen ihre Arbeitszeit auf vier Tage aufteilen (bei gleichem Lohn und Gehalt) oder sie reduzieren die Arbeitszeit um 3,5 Stunden oder um fünf Stunden – in diesen Fällen gibt es jedoch weniger Lohn bzw. Gehalt.  

Zufriedenere und gesündere Beschäftigte 

Der ÖGB-Regionalsekretär Frederik Schmidsberger bezeichnet das Pilotprojekt als „Supersache“ und ist überzeugt, dass Unternehmen, die ähnliches anbieten, „attraktiver werden und daher leichter Fachkräfte finden“. Eine Win-win-Situation für beide Seiten also.  

Und es stimmt: Von kürzeren Arbeitszeiten profitieren alle. „Ausgeruhte MitarbeiterInnen sind produktiver und seltener im Krankenstand. Von besserer Gesundheit durch kürzere Arbeitszeit hat auch die Volkswirtschaft etwas. Krankheiten verursachen immense Kosten“, betont ÖGB-Arbeitsrechtsexperte Martin Müller. 

Zudem sorgen kürzere Arbeitszeiten auch dafür, dass mehr Menschen einen Job finden – gerade in Zeiten hoher Arbeitslosigkeit ist die bessere Verteilung von Arbeit unumgänglich, wie auch Studien der Uni Wien zeigen. 

Runter mit der Arbeitszeit jetzt 

Die Zeit ist reif für die nächste gesetzliche Arbeitszeitverkürzung. Die letzte ist schon 45 Jahre her. Der ÖGB setzt sich seit jeher für kürzere Arbeitszeiten bei vollem Lohn- und Personalausgleich ein und begrüßt alle Formen der Arbeitszeitverkürzung, etwa die Vier-Tage-Woche, die sechste Urlaubswoche oder reduzierte Wochenarbeitszeiten