
Metaller-KV: „Kampf um höhere Löhne und Gehälter wird an Härte zulegen”
Die zweite Verhandlungsrunde für einen neuen Kollektivvertrag in der Metalltechnischen Industrie ist am 11. Oktober nach vier Stunden ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Der Hintergrund: Der Fachverband Metalltechnische Industrie (FMTI) hat in der zweiten KV-Runde nur eine Erhöhung der Löhne und Gehälter von bis zu 2,2 Prozent angeboten. Die Gewerkschaften PRO-GE und GPA zeigten sich über das Angebot der Arbeitgeber enttäuscht und wütend, fordern weiterhin eine Erhöhung auf 4,5 Prozent und organisieren deshalb vor der nächsten Verhandlungsrunde am 21. Oktober bundesweit Betriebsrätekonferenzen. Oegb.at hat mit Chefverhandler Rainer Wimmer gesprochen.
oegb.at: Ihr habt die Verhandlungsrunde am 11. Oktober plötzlich unterbrochen und die Gespräche verlassen. Warum?
Rainer Wimmer: Der FMTI signalisiert keinerlei Verhandlungsbereitschaft. Zum einen wurden uns Lohn- und Gehaltserhöhungen zwischen lediglich 1,9 und 2,2 Prozent angeboten. Das kommt einer Nulllohnrunde gleich und ist angesichts der rasanten Konjunkturerholung, der hohen Inflation und der steigenden Produktivität eine Respektlosigkeit.
Gleichzeitig fordern die Arbeitgeber massive Arbeitszeitverschlechterungen. So soll unter anderem Sonntagsarbeit in Zukunft das ganze Jahr über möglich sein und die 60-Stunden-Woche soll zum Regelfall werden. Die Beschäftigten sollen Tag und Nacht ausgepresst werden. Das von den Gewerkschaften zu fordern, ist eine bodenlose Frechheit.
Nun soll es einen nächsten Termin geben. Was erwartet ihr euch von der kommenden Verhandlungsrunde?
Der nächste Verhandlungstermin ist der 21. Oktober. Wir bleiben bei unserer Forderung nach 4,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt. Im Vorfeld werden wir aber die Betriebsrätinnen und Betriebsräte der Metallindustrie in Konferenzen über die Situation informieren und die weitere Vorgangsweise gemeinsam beraten. Vor allem für den Fall, dass es am 21. Oktober keinen Abschluss gibt und wir und den Druck auf die Arbeitgeber weiter erhöhen müssen.
Was geschieht, wenn es weiterhin zu keiner Einigung kommt?
Die Unterstützung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer für die Forderungen ist groß und der Kampf um höhere Löhne und Gehälter wird dann an Härte zulegen. Sollte es also bei der nächsten Verhandlungsrunde keine Einigung geben, werden wir die nächsten Maßnahmen setzen und direkt in den Betrieben die Beschäftigten informieren. Die Belegschaften werden dann auch über möglichen Kampfmaßnahmen im Betrieb abstimmen.