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KV Sozialwirtschaft: Abschluss erreicht

Nach langen und zähen Verhandlungen haben die Gewerkschaften GPA-djp und vida für die 125.000 Beschäftigten im privaten Pflege-, Gesundheits- und Sozialbereich einen Kollektivvertragsabschluss erreicht.

Für 2020 gibt es rückwirkend ab 1. Februar eine Gehaltserhöhung um 2,7 Prozent, ab 1. Jänner 2021 eine Gehaltserhöhung in der Höhe der Inflationsrate plus 0,6 Prozentpunkte und am 1. Jänner 2022 wird die generelle 37-Stunden-Woche eingeführt. Für die 70 Prozent Teilzeitbeschäftigten bedeutet dies nochmal eine Gehaltserhöhung um 2,7 Prozent. Darüber hinaus erhalten die Beschäftigten, die während der Corona-Krise arbeiten und Kundenkontakt haben, 500 Euro Corona-Prämie.

Gehaltserhöhung jetzt notwendig

Auch nach sieben Runden waren die Beschäftigten nach wie vor kampfbereit, erklärte Eva Scherz, Chefverhandlerin für die Gewerkschaft GPA-djp. „Dann kam die Corona-Krise und diese hat natürlich enormen Einfluss auf die Branche. Einerseits sind die Beschäftigten jetzt besonders in ihrer Arbeitsrealität betroffen, andererseits ist die wirtschaftliche Unsicherheit groß. Viele brauchen endlich ihre Gehaltserhöhung“, so Scherz.

Es sei ein guter Abschluss mit Verantwortung für die besondere Situation, in der sich Österreich gerade befinde. Gleichzeitig bleibe das Ziel der 35-Stunden-Woche aufrecht.

2,7 Prozent Plus ist Abschluss in Top-Liga

Mit 2,7 Prozent Plus reiht sich dieser Abschluss heuer in die Top-Liga der Kollektivvertragsabschlüsse ein. Michaela Guglberger, Verhandlerin der Gewerkschaft vida, betont: „Auch die Erhöhung um 0,6 Prozentpunkte über der Inflationsrate nächstes Jahr sichert trotz unsicherer wirtschaftlicher Großwetterlage ein hohes Niveau ab. Durch das Vorziehen des Geltungstermins auf 1.1. wird dieser Abschluss noch einmal verbessert.“ Mit der Verkürzung der Arbeitszeit auf 37 Stunden würde der Beruf mit einem ersten Schritt attraktiver.

Guter Erfolg, aber nicht hundertprozentig zufrieden

Dieser Abschluss zähle als guter Erfolg, weil er mit Verantwortung abgeschlossen wurde, hundertprozentig zufrieden sind die Gewerkschaften aber nicht. Die Forderung nach der Einführung einer 35-Stunden-Woche bleibt aufrecht und wird in die nächsten Kollektivvertragsverhandlungen aufgenommen. Dank gilt den tausenden Beschäftigten, die sich an den Streiks und Maßnahmen beteiligt haben, und ohne die, dieser Abschluss nicht zustande gekommen wäre.