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Die Gewerkschaft – Schutzschild der Beschäftigten

In Zeiten der Krise ist ein starker Partner unverzichtbar. Was wie eine leere Floskel klingt, bekommt jetzt eine ganz andere Bedeutung: Viele ArbeitnehmerInnen bekommen gerade die verheerenden Folgen einer noch nie dagewesenen Krise zu spüren. Der starke Partner und gleichzeitig Schutzschild der Beschäftigten in der Krise ist die Gewerkschaft. Die Sozialpartner, ganz vorne der Österreichische Gewerkschaftsbund, haben in Windeseile ein Kurzarbeitszeitmodell verhandelt und konnten so Hunderttausende vor der Arbeitslosigkeit bewahren.

Immer mehr Mitglieder: Tatsächlich spiegelt sich das auch in den Mitgliederzahlen wider. Denn der Österreichische Gewerkschaftsbund wächst. Nachdem er im Jahr 2018 das größte Mitglieder-Plus seit 1984 verzeichnet hatte, ist die Zahl der Mitglieder im Jahr 2019 weiter auf 1.216.810 angestiegen. Dabei wird die Gewerkschaft zunehmend weiblicher. Seit der Gründung des ÖGB vor fast 75 Jahren wurde zuletzt mit mehr als 36 Prozent der höchster Frauenanteil in der Geschichte erreicht.

„Gerade in dieser schwierigen Zeit sticht die Arbeit der Gewerkschaft besonders hervor“, bestätigt Roswitha Grammer, die in einem Metallverarbeitungsbetrieb tätig ist. Grammer erzählt aus erster Hand, denn ihr Arbeitsplatz und der ihrer KollegInnen konnten durch die neue Regelung erhalten werden: „Die Menschen sehen, dass es das Kurzarbeitsmodell gibt und dass viele Unternehmen dieses in Anspruch nehmen.“

Es betrifft jetzt alle

In der Firma von Roswitha Grammer wächst die Zahl der Gewerkschaftsmitglieder gerade stetig an. Den Unterschied würde jetzt die Sichtbarkeit machen, vermutet sie. Die Betroffenen nehmen die Arbeit der Gewerkschaft stärker wahr, weil es jetzt alle betrifft. Und vor stelle sich die Gewerkschaft schützend vor die Beschäftigten, indem sie Kürzungen, Einsparungen und Kündigungen mit allen Mitteln zu verhindern versucht. „Vielen ist jetzt klar geworden: Der Schutz von ArbeitnehmerInnen kommt nur mehr von der Gewerkschaft“, unterstreicht Grammer.

Die Arbeit der Gewerkschaft unterstützen

Eines dieser neuen weiblichen Mitglieder ist Ana Radakovic. Sie ist seit Mitte März dabei und kommt aus demselben Betrieb wie Grammer. „Als die Coronakrise ausgebrochen ist, konnten wir die gute Alternative der Kurzarbeit in Anspruch nehmen. Dafür hat sich die Gewerkschaft eingesetzt und ich bin ihr sehr dankbar dafür.“ Radakovic betont, dass es jetzt wichtig ist, die Arbeit der Gewerkschaft zu unterstützen: „Ich kann nur jedem raten das mit einer Mitgliedschaft zu unterstützen, mir persönlich hat es viel gebracht und es gibt mir Halt.“

Ihre Kollegin, Melanie Grassegger, ist erst vergangene Woche Mitglied geworden. Auch sie betont, wie wichtig es ist, Viele zu sein, um eine Stimme zu haben: „Je mehr Menschen jetzt in die Gewerkschaft eintreten, desto stärker kann sie nach außen auftreten“, bringt sie es auf den Punkt. Den kommenden Wochen blickt Grassegger mit Zuversicht entgegen: „Wir stehen das alle gemeinsam durch.“ Den Schutzschild dafür haben sie ja bereits.