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Mirjam Reither

Mutterschutz und Karenz

Papamonat kommt - oder doch nicht?

Schumann: "Regierung muss entsprechendes Gesetz nun rasch umsetzen."

In der Pressestunde auf ORF2 hat Sozialministerin Beate Hartinger-Klein am Wochenende angekündigt, den Rechtsanspruch auf den Papamonat für alle in der Privatwirtschaft einzuführen. Auch mit dem Koalitionsparnter sei dies schon besprochen, immerhin gibt es diesen Anspruch schon im öffentlichen Dienst. Korinna Schumann, ÖGB-Vizepräsidentin und Frauenvorsitzende freute sich, „dass diese jahrelange Forderung der ÖGB-Frauen nun endlich umgesetzt werden soll. Der Papamonat bringt allen Vätern die Möglichkeit, diese wertvolle Zeit mit ihren Kindern verbringen zu können.“

Doch so sicher, wie Hartinger-Klein die Pläne darstellt, dürften sie nicht sein. Denn die ÖVP will den Vorschlag erst „regierungsintern besprechen“, heißt es aus der Partei. Und auch die Wirtschaftskammer spricht sich gegen einen Rechtsanspruch auf den Papamonat aus.

Schumann weist darauf hin, dass der Papamonat inklusive Kündigungsschutz dringend von der Regierung umgesetzt werden muss, damit alle Väter die gleichen Chancen haben. Dieser gewährleistet, dass Väter nicht vom Wohlwollen der Arbeitgeber abhängig sind. Ob die Regierung ihre Ankündigung jetzt auch tatsächlich umsetzt, wird die ÖGB-Vizepräsidentin genau beobachten. „Wir werden bei den kommenden Plenarsitzungen genau hinschauen und die Ministerin an ihren Taten messen.“

Gesetzliche Anrechnung der Karenzzeiten

Neben dem gesetzlichen Anspruch auf den Papamonat müsse die Regierung auch vermehrt Anreize setzen, damit sich Väter die Karenz mit der Mutter teilen können. Schumann fordert „eine gesetzliche Anrechnung der Karenzzeiten, die ebenso unverzichtbar wie der gesetzliche Rechtsanspruch auf den Papamonat ist.“ Laut aktueller Statistik ist die Zahl der Männer, die in Karenz gehen, im Jahr 2017 auf 3,8 Prozent gesunken. „Das wären daher zusätzliche wichtige Schritte, um die Karenz für Väter allgemein attraktiver zu machen“, so Schumann.

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