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Anna Hackl, Zeitzeugin, erzählt 200 Schüler:innen über die dramatischsten Tage ihres Lebens. ÖGB OÖ/Katharina Wahl

„Seid wachsam, damit so etwas nie wieder passiert“

Mehr als 200 Schüler:innen hörten auf Einladung von ÖGB Oberösterreich und der oö. Gewerkschaftsjugend in Linz Zeitzeugin Anna Hackl über Mut und Menschlichkeit während der „Mühlviertler Menschenhatz“ im Jahr 1945 sprechen

Fast 80 Minuten lang war es im Publikum völlig still. Und das, obwohl mehr als 200 Schüler:innen den Kongresssaal der Arbeiterkammer Oberösterreich füllten. Grund dafür war jene Frau, die auf der Bühne in einem braunen Ledersessel saß und von den dramatischsten Tagen ihres mittlerweile 94 Jahre langen Lebens erzählte. Anna Hackl stammt aus der Schwertberger Ortschaft Winden im Mühlviertel, nur wenige Kilometer vom Konzentrationslager Mauthausen entfernt, in dem die Nationalsozialisten zwischen 1938 und 1945 mehr als 100.000 Menschen ermordeten.

ÖGB OÖ/Katharina Wahl
ÖGB OÖ/Katharina Wahl

In der Nacht zum 2. Februar 1945 versuchten mehr als 500 sowjetische Häftlinge aus dem Lager zu fliehen, woraufhin die SS zu einer Hetzjagd auf die Geflüchteten rief. Nur von elf von ihnen ist bekannt, dass sie das Kriegsende überlebt haben.

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Während sich zahlreiche Menschen aus der Zivilbevölkerung an der Menschenjagd beteiligten, gab es auch einzelne Bauernfamilien, die Hilfe leisteten. So auch die Familie von Anna Hackl, geb. Langthaler, die unter Gefahr für das eigene Leben die beiden aus der Ukraine stammenden sowjetischen Kriegsgefangenen Michail Rybtschinskij und Nikolai Zimkalo bis zum Kriegsende bei sich aufnahmen und ihnen damit das Leben retteten.

Detailreich schilderte die 94-Jährige, wie es ihrer Familie mal für mal gelang, dass SS und Volkssturm die beiden auf dem Bauernhof nicht gefunden hat und sie somit deren und wahrscheinlich auch den eigenen Tod verhindern konnte.

ÖGB OÖ/Katharina Wahl

„Seid wachsam und vorsichtig, dass so etwas nie wieder passiert. Ihr seid die Zukunft für unser Land, schaut darauf, dass es so bleibt wie es ist.“

Anna Hackl

Anna Hackl hat aber nicht nur von damals, von den dramatischen Tagen des Jahres 1945 erzählt, sondern den Jugendlichen auch etwas mitgegeben: „Seid wachsam und vorsichtig, dass so etwas nie wieder passiert. Ihr seid die Zukunft für unser Land, schaut darauf, dass es so bleibt wie es ist.“