Zum Hauptinhalt wechseln
ÖGK-Obmann Huss im neuen Schmerzzentrum Rabenhof. Roland de Roo, ÖGB

ÖGK-Obmann Huss im neuen Schmerzzentrum Rabenhof: „Endlich ein Erfolgsrezept gegen Volkskrankheit Schmerz

Interdisziplinäre Therapien schließen Versorgungslücken – Wien als Vorreiter

Das Wichtigste in Kürze

  • Neues Therapiezentrum chronischer Schmerz (TCS) im Rabenhof
  • Multimodale Therapien von Akupunktur bis Virtual Reality – bis 750 Patient:innen pro Jahr
  • Versorgungslücken geschlossen: zwischen Hausärzten, Hausärztinnen und Spitälern
  • 1,5 Millionen Österreicher:innen von chronischen Schmerzen betroffen – Kosten bis 8 Mrd. €/Jahr

Die Wolken hängen tief über dem Rabenhof in Wiens drittem Bezirk und tauchen die roten Backsteine des neuen Therapiezentrums chronischer Schmerz (TCS) in ein graues Dezember-Licht. Andreas Huss, Obmann der ÖGK (Österreichische Gesundheitskasse), stößt die Eingangstür auf – im Foyer warten bereits die Verantwortlichen der leisen Veränderung. Denn chronische Schmerzen sind eine Volkskrankheit, die rund 1,5 Millionen Österreicher:innen jährlich durchleiden. 

Begleitet von Dr. Manfred Greher, ärztlicher Direktor des Herz-Jesu-Krankenhauses und Leiter des TCS, Dr. Michael Heinisch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Vinzenz Gruppe, und Mag. Elvira Czech, Geschäftsführerin des Krankenhauses, schlendert Huss durch die hellen, großzügigen Räume. „Willkommen, Herr Huss!“, begrüßt Czech herzlich und führt die Gruppe weiter.

Das Zentrum glänzt mit einem vollen Spektrum multimodaler Therapien – von Akupunktur und medizinischen Interventionen über psychologische Betreuung, Physio- und Ergotherapie bis hin zu Biofeedback und Virtual Reality, alles evidenzbasiert und interdisziplinär. „Wir schließen eine Versorgungslücke zwischen niedergelassenem Bereich und Spital – ein interdisziplinäres, multimodales Programm“, erklärt Greher. „Ich bin Arzt geworden, um Menschen in ihrer Gesamtsituation zu helfen, nicht nur mit Medikamenten. Bei vielen kommen Verzweiflung und Angst dazu. Unsere erste Patientin kam mit einem Einkaufswagen voller Befunde – sie war begeistert von den eineinhalb Stunden Zuwendung“, so der ärztliche Direktor.

Bleib informiert über deine Arbeitswelt!
Das Wichtigste auf einen Blick

ÖGK-Obmann Huss nickt anerkennend: „Schmerz ist eine Volkskrankheit. Wir hatten zu wenig individuelles Angebot. Multidisziplinäre Zentren mit Ärztinnen und Ärzten, Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten und Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten sind das Erfolgsrezept – Patientinnen und Patienten müssen nicht mehr im Kreis laufen.“

Als ÖGK-Obmann kennt er die Herausforderungen: Viele Versicherte, darunter Arbeitnehmer:innen und Pensionistinnen und Pensionisten, kämpfen sich trotz Qualen weiter durch. „Unsere Strategie: Vom Einzelarzt zu multidisziplinären Modellen wie Frauenmedizin, Diabetikerversorgung, Schmerztherapie, Primärversorgungseinheiten. Dieses Pilotprojekt rollen wir österreichweit aus – mit Telemedizin und Spitalskooperationen“, betont Huss.

Im nächsten Raum demonstriert Heinisch eine Telemedizin-Session: „Dieses Zentrum setzt neue Maßstäbe – unabhängig vom Einkommen, vernetzt mit niedergelassenen Ärzten und Ärztinnen und Spitalsambulanzen. Wien wird Vorreiter: Nach dem Rabenhof folgt die Donaustadt. Gemeinsam mit der ÖGK legen wir den Grundstein für zukunftsorientierte Schmerztherapie.”

„Ein echter Meilenstein für unsere Versicherten“, fasst Huss zusammen – ein Symbol für die Erleichterung, die Tausende spüren werden.