Zum Hauptinhalt wechseln
Angesichts wachsender sozialer Ungleichheit, Klimakrise und dem Erstarken autoritärer Strömungen gewinnt die Frage, wie viel Mitsprache Beschäftigte im Betrieb haben, eine neue Dringlichkeit. Hasan – stock.adobe.com

Studie und Fragebogen im EU-Projekt des ÖGB „JustWork“: Warum betriebliche Demokratie jetzt entscheidend ist

Betriebliche Demokratie oder „Workplace Democracy“ klingt nach einem klassischen Gewerkschaftsthema – und das ist es auch. Doch angesichts wachsender sozialer Ungleichheit, Klimakrise und dem Erstarken autoritärer Strömungen gewinnt die Frage, wie viel Mitsprache Beschäftigte im Betrieb haben, eine neue Dringlichkeit. 

Studien zeigen: Wo Beschäftigte mehr mitbestimmen können, profitieren nicht nur sie selbst. Betriebliche und wirtschaftliche Demokratie fördern Innovationskraft, ökologische Transformation, soziale Stabilität und ein stärkeres demokratisches Bewusstsein. Sie ist damit ein Schlüsselbaustein einer „Just Transition“, die Digitalisierung und Klimawandel sozial gerecht gestalten will.

Was die Studie erreichen möchte 

Das EU-geförderte Gewerkschaftsprojekt JustWork wird eine Studie zu diesem Thema durchführen und setzt genau hier an: Es will Wege finden, wie betriebliche Demokratie gestärkt und dauerhaft verankert werden kann. Ein zentraler Ansatzpunkt ist der Kompetenzaufbau für beteiligungsorientierte Interessenvertretung. Denn Gesetze und Gremien allein machen noch keine lebendige Demokratie im Betrieb – dafür braucht es Beschäftigte, die bereit und in der Lage sind, ihre Interessen einzubringen. 

Inspiriert vom US-amerikanischen Organizing-Ansatz untersucht JustWork, wie Gewerkschaften diese Mobilisierung unterstützen können. Der besondere Fokus liegt auf einem Aspekt, der bisher kaum erforscht wurde: dem Beteiligungsanspruch der Beschäftigten – also der grundlegenden Überzeugung, ein Recht auf Mitsprache am Arbeitsplatz zu haben. 

Bleib informiert über deine Arbeitswelt!
Das Wichtigste auf einen Blick

Drei Ebenen betrieblicher Demokratie 

Forschung unterscheidet heute meist zwei Ebenen: 

1. Die institutionelle Ebene 

Gesetze, Mitbestimmungsrechte, Kollektivvertragsverhandlungen, Gewerkschaftsstärke, Betriebsrät:innen. Verschiedene Indizes – etwa der European Participation Index – messen, wie gut solche Strukturen in einzelnen Ländern ausgeprägt sind. 
Ziel: Rahmen schaffen, die Mitsprache ermöglichen. 

2. Die Handlungsebene 

Hier geht es um die Frage, wie Beteiligung im Alltag tatsächlich gelebt wird. Welche Ressourcen brauchen Beschäftigte, um sich einzubringen? Welche Prozesse schaffen echte Einflussmöglichkeiten? Wie wirken Betriebsräte oder Managementstrategien?

Ziel: Beteiligung so gestalten, dass sie für alle zugänglich und wirkungsvoll ist. 

Die Untersuchungen im EU-gefördertes Projekt JustWork ergänzt diese Perspektive um eine dritte: 

3. Der Beteiligungsanspruch 

Workplace Democracy“ braucht Beschäftigte, die Mitsprache als ihr gutes Recht verstehen. Ohne diesen inneren Anspruch bleiben selbst starke Mitbestimmungsrechte oft ungenutzt. 
Frage: Was fördert oder hemmt diesen Anspruch? 

Warum Ihr Beitrag wichtig ist 

Um die Dynamiken betrieblicher Demokratie besser zu verstehen, brauchen wir Ihre Unterstützung. 

Ihre Erfahrungen und Perspektiven sind entscheidend, um herauszufinden, was Mitbestimmung stärkt – und was Beschäftigte benötigen, um selbstbewusst und wirksam teilzunehmen. 

Ein wichtiger Hinweis zum Datenschutz

  • Die Umfrage ist vollständig anonym.
  • Es werden keine personenbezogenen Daten erhoben.
  • Alle Informationen werden auf sicheren Servern in Österreich gespeichert und ausschließlich für das „Just Work“ Projekt verwendet.
  • Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht.

Wir bitten Sie herzlich, sich ca. 10 Minuten für den Fragebogen Zeit zu nehmen

Ihr Beitrag hilft Gewerkschaften direkt dabei, neue Strategien zu entwickeln und demokratische Strukturen im Arbeitsalltag zu stärken. 

Vielen Dank für Ihre Zeit und Ihren wertvollen Input!