Solidar: Globales Denken seit drei Jahrzehnten
Der entwicklungspolitische Verein der Gewerkschaftsbewegung feierte seinen 30. Geburtstag
Was vor drei Jahrzehnten mit der Projektgruppe „Intersol“ in Oberösterreich begonnen hat, ist längst aus der gewerkschaftlichen Arbeit in Österreich nicht mehr wegzudenken. Mit einer Geburtstagsfeier in der Riverbox in der ÖGB-Zentrale in Wien beging „Solidar“, der entwicklungspolitische Verein der österreichischen Gewerkschaftsbewegung, sein 30-Jahre-Jubiläum. Zahlreiche prominente Gäste und Wegbegleiter:innen des Vereins gratulierten, darunter die gf. Vizepräsidentin des ÖGB, Christa Hörmann, der Präsident des georgischen Gewerkschaftsbunds Irakli Petriashvili und der Präsident des moldauischen Gewerkschaftsbunds Igor Zubcu.
Konkrete Projekte
„Dass gerade aus diesen beiden Ländern Gäste da sind, ist kein Zufall. Seit vielen Jahren pflegen wir gute Kontakte und haben etwa das österreichische Gewerkschaftsschul-Modell nach Georgien und in die Republik Moldau exportiert, um die Ausbildung der dortigen Gewerkschafter:innen zu stärken. Aktuell haben wir mit den moldauischen Gewerkschafter:innen ein Projekt abgeschlossen, das einen Know-how-Transfer in Sachen Sozialpolitik zum Ziel hat“, sagt Peter Schissler, seit 2012 Vorsitzender des Vereins, der bis 2023 auf den Namen „weltumspannend arbeiten“ gehört hat.
Begegnungsreisen, um globale Zusammenhänge zu verstehen
Neben Projekten im Ausland und der Vermittlungsarbeit im Inland stehen auch immer wieder Begegnungsreisen auf dem Programm des Vereins. „Wir leben in einer globalisierten Welt und es ist uns wichtig, das Bewusstsein zu stärken, dass wir in Österreich nicht auf einer abgeschotteten Insel leben, sondern dass man in allen Arbeits- und Lebensbereichen auf globale Zusammenhänge stößt“, sagt Schissler. So führten Reisen nach Brasilien, Südafrika, China oder zuletzt etwa nach Vietnam, um sich vor Ort ein Bild über Arbeitssituationen und gewerkschaftliche Strukturen machen zu können.
Schwerpunkt Frauen
In den vergangenen Jahren ist auch immer stärker die Situation der arbeitenden Frauen in anderen Ländern in den Fokus gerückt, wie auch Christa Hörmann in ihrer Festansprache betonte. Resultat war unter anderem eine Publikation unter dem Titel „Working Women worldwide“, die Frauen aus zahlreichen Ländern ihre eigenen Erfahrungen schildern lässt.
Einen tieferen Einblick in die Arbeit von „Solidar“ in den vergangenen drei Jahrzehnten gibt die zum Jubiläum erschienene Festbroschüre, die hier downgeloadet werden kann: