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Ältere Beschäftigte sind ein Schlüssel gegen Fachkräftemangel. pressmaster – stock.adobe.com

Ältere im Job: Betriebe verschenken wertvolles Potenzial

Neue Studie: Viele Unternehmen suchen händeringend Personal, doch über 50-Jährige werden oft übersehen

Das Wichtigste in Kürze

  • Ältere Beschäftigte sind ein Schlüssel gegen Fachkräftemangel
  • Studie: Ein Drittel der Betriebe beschäftigt niemanden über 50 Jahre
  • ÖGB fordert Unterstützungen für Betriebe, die Älteren eine Chance geben

Franz K., 58, steht morgens pünktlich in der Werkstatt, so wie jeden Wochentag seit 35 Jahren. Doch als die Firma Personal abbaut, erfährt er: „Für dich finden wir leider keine passende Stelle mehr.“ Sein Wissen, seine Routine, seine Verlässlichkeit sind plötzlich nichts mehr wert. Geschichten wie seine gibt es viele. Sie zeigen, wie fahrlässig Österreichs Unternehmen mit erfahrenen Beschäftigten umgeht. 

Potenzial der Generation 50+ bleibt ungenutzt

Der Fachkräftebedarf in Österreich ist enorm. Viele Unternehmen suchen Personal, übersehen aber ein riesiges Potenzial: Personen über 50 Jahre. Laut einer aktuellen Deloitte-Studie wissen zwar drei Viertel der Betriebe, wie wichtig diese Zielgruppe ist – doch nur jeder fünfte Betrieb richtet seine Personalpolitik gezielt auf sie aus. 

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Das Wichtigste auf einen Blick

Erfahrung statt Vorurteile

Der Österreichische Gewerkschaftsbund fordert, finanzielle Unterstützung für jene Betriebe, die Ältere beschäftigen. Die Idee dahinter: Wer Verantwortung übernimmt, wird belohnt.  

„Anstatt ältere Arbeitnehmer:innen pauschal als ‚zu teuer‘ abzustempeln, müssen Betriebe deren Wert erkennen – ihre Erfahrung, ihre Krisenstabilität und ihre Loyalität sind klare Stärken“, sagt Monika Kemperle, Bundespensionist:innenvorsitzende des ÖGB. 

Altersdiskriminierung trifft viele hart

Wer wie Franz K. mit 58 den Job verliert, steht oft vor verschlossenen Türen. Bewerbungen bleiben unbeantwortet, Weiterbildungen werden verweigert, Chancen auf neue Stellen sind gering. So entsteht eine gefährliche Spirale aus Langzeitarbeitslosigkeit, gesundheitlicher Belastung und Armut im Alter. Es muss unser gemeinsames Ziel sein, eine Arbeitswelt zu schaffen, in der Menschen ihre Arbeit bis zur Pension psychisch und physisch gesund ausüben können. 

Fazit

Österreich kann es sich nicht leisten, auf erfahrene Beschäftigte zu verzichten. Nur wenn ältere und jüngere Generationen gemeinsam arbeiten, lässt sich der Fachkräftemangel bewältigen. Wertschätzung und faire Chancen sind dafür der Schlüssel.