Inklusionstagung 2025: Arbeitsmarkt ohne Barrieren
Wie alle zu einem inklusiveren Arbeitsmarkt beitragen können
„I wü a hackeln!“ – das war das Motto der Inklusionstagung am 11. Juni 2025 in der Gewerkschaftszentrale in Wien. Über 270 Menschen waren mit dabei. Organisiert wurde die Tagung von vida, PRO-GE, AK Wien, ÖGB, KOBV (Kriegsopfer- und Behindertenverband) und ÖZIV (Bundesverband für Menschen mit Behinderungen).
Ziel war es, Bewusstsein für Behinderung, Krankheit und Krisen sowie deren Auswirkungen aufs Berufsleben zu schaffen und gemeinsam Lösungen dafür zu finden.
Barrieren im Alltag und in den Köpfen abbauen
Zu Beginn wurde deutlich, wie wichtig es ist, Barrieren im Alltag und in den Köpfen abzubauen. Franz Groschan vom KOBV betonte, dass gleiche Chancen auf Arbeit die Grundlage für echte Teilhabe sind.
In den Workshops und Diskussionen zeigte sich schnell: Inklusion ist keine Randerscheinung, sondern eine zentrale Frage der Gerechtigkeit.
Betriebe müssen Chancen geben
Viele Betriebe suchen händeringend nach Arbeitskräften, doch Menschen mit Behinderung oder Krankheit bekommen oft keine Chance, ihre Talente zu zeigen. Helmut Gruber, stv. Präsident der AK Wien, machte klar, dass Unternehmen hier aktiv werden müssen und ihre gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen sollten. Auch ÖGB Bundesgeschäftsführerin Helene Schuberth kritisierte, dass zu wenige Betriebe Menschen mit Behinderung beschäftigen – „viele zahlen lieber eine Ausgleichstaxe, anstatt Inklusion wirklich zu leben“.
Krankheit und Behinderung gehören dazu
Bernd Brandstetter, Bundesgeschäftsführer der Gewerkschaft vida, hob hervor, dass Krankheiten und Krisen zum Leben dazugehören. Menschen mit Behinderung sind ein wichtiger Teil unserer Gesellschaft und Arbeitswelt. Die Gewerkschaften setzen sich für alle Beschäftigten und einen inklusiven Arbeitsmarkt ein. Elfriede Schober, stellvertretende Bundesvorsitzende der PRO-GE, forderte, dass Betriebe mehr auf die Potentiale von Menschen mit Behinderung achten sollen, nicht auf ihre Defizite. Sie wünscht sich mehr Behindertenvertrauenspersonen in den Betrieben, um die Interessen der Betroffenen besser zu vertreten.
Inklusion ist möglich und notwendig
Die Tagung machte deutlich: Inklusion ist nicht nur möglich, sondern auch notwendig. Ein Arbeitsmarkt für alle schafft mehr Gerechtigkeit und ist gut für die Wirtschaft und die Gesellschaft. Die klare Botschaft lautet: Barrieren abbauen, Chancen geben, gemeinsam weiterkommen!