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AndreySinenkiy - stock.adobe.com

Wien ist das erste Bundesland, das den Gratis-Kindergarten eingeführt hat.

Kinderbetreuung

Gratis-Kindergarten für alle? Ja!

Was für die Schule gilt, muss auch für den Kindergarten gelten

Der Kindergarten ist die erste und ganz wesentliche Bildungseinrichtung, die Kinder besuchen. Damit alle Kinder von klein auf die gleichen Chancen haben, müssen Kindergärten kostenlos sein – so wie die Schule“, fordert Korinna Schumann, ÖGB-Vizepräsidentin und Frauenvorsitzende. Das entspricht auch den Wünschen der Eltern, wie Umfragen zeigen. Mehr als 80 Prozent der Befragten wünschen sich beitragsfreie Kindergärten.

Während Wien als erstes Bundesland den beitragsfreien Kindergarten eingeführt hat, sind Kindergärten in vielen Bundesländern eine teure Angelegenheit und verschlingen mehrere hundert Euro im Monat. 

Kinderbetreuung im Vergleich

Großen Zuspruch gibt es auch für die Forderung der ÖGB-Frauen nach einem raschen, flächendeckenden Ausbau der Bildungseinrichtungen für Kindergartenkinder. Kein Wunder: Zwar hat sich die Kinderbetreuungssituation in Österreich in den letzten Jahren verbessert, aber neben den Kosten stellen kurze Öffnungszeiten und zu viele Schließtage viele Eltern vor große Herausforderungen. 

Für Frauen ist Teilzeit oft die einzige Option

Neben den Schließtagen erschweren auch die kurzen Öffnungszeiten Eltern Beruf und Privatleben unter einen Hut zu bringen. Mehr als ein Fünftel aller Kindergärten sperrt vor 14 Uhr zu. Eine Vollzeitbeschäftigung ist genau aus diesem Grund oft nicht möglich. Davon betroffen sind vor allem Frauen, die nach wie vor für die Kinderbetreuung zuständig sind, nämlich zu zwei Drittel - wie die Zeitverwendungsstudie 2023 zeigt. 

Von Wien lernen

Lange Öffnungszeiten, keine Schließtage in den Schulferien – davon können Eltern in vielen Teilen Österreichs nur träumen. Doch was macht die Stadt Wien bei der Kinderbetreuung anders als andere Bundesländer? Was können die anderen von Wien lernen?

Eines scheint klar zu sein: Ohne ausreichend pädagogisches Personal funktioniert es nicht. Die Stadt Wien hat als einziges Bundesland bereits 2008 eine Ausbildungsoffensive gestartet, um zusätzliches Personal ausbilden zu können und so auch den Standard und die Qualität zu sichern. Die Ausbildungsoffensive richtet sich an Personen, die bereits Matura oder eine Studienberechtigungsprüfung erlangt haben und sich am zweiten Bildungsweg zur Elementarpädagogin/zum Elementarpädagogen ausbilden möchten.

Zusätzlich hat die Stadt Wien mit September 2016 mit einer Ausbildung für eine neue Berufsgruppe, die/den Assistenzpädagogin/Assistenzpädagogen, begonnen. Assistenzpädagoginnen und -pädagogen werden zur Unterstützung der Elementarpädagoginnen und -pädagogen in der Kindergruppe eingesetzt.

Die Stadt Wien zeigt damit, dass und wie es geht. Und ist der politische Wille da, muss eine gute Kinderbetreuung auch anderswo keine Wunschvorstellung mehr sein.

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