Zum Hauptinhalt wechseln
Privatflugzeug mit der Aufschrift Wir fliegen steuerfrei hinter zwei Luxusautos
In den kommenden 25 Jahren werden hierzulande etwa 800 Milliarden Euro vererbt. ChatGPT (KI)

Großes Erben ohne Beitrag – Österreich braucht gerechte Steuern

In den nächsten 25 Jahren werden in Österreich 800 Milliarden Euro vererbt – fast alles bleibt steuerfrei - das vergrößert die Kluft zwischen Arm und Reich

Das Wichtigste in Kürze 

  • 800 Milliarden Euro werden in Österreich in den nächsten 25 Jahren vererbt – völlig unversteuert
  • Die reichsten 100 Familien besitzen 205 Milliarden Euro, das sind 10,7 Prozent des Vermögens aller Haushalte 
  • Arbeitnehmer:innen sowie Konsumentinnen und Konsumenten zahlen fast 80 Prozent der Steuern und Abgaben – Vermögen trägt nur 1,2 Prozent bei
  • Der ÖGB fordert: Steuergerechtigkeit durch faire Erbschafts- und Vermögenssteuern

Stell dir vor, du wachst auf und bist auf einmal Millionär:in. Ein Anruf vom Notar, ein Brief vom Anwalt, und plötzlich gehört dir ein prachtvolles Haus, ein Aktiendepot, ein dickes Bankkonto. Das Geld fällt dir einfach in den Schoß. Für viele klingt das wie ein Märchen. Doch für Österreichs Millionenerben und -erbinnen ist das die Realität.

In den kommenden 25 Jahren werden hierzulande etwa 800 Milliarden Euro vererbt, so rechnet das Momentum Institut vor. Und fast all dieses Geld wechselt den Besitz, ohne dass der Staat auch nur einen Cent davon sieht. Das Ergebnis? Die Kluft zwischen Arm und Reich wird immer größer – vererbt von Generation zu Generation.  

Vermögensverteilung – eine Frage der Gerechtigkeit 

7 von 10 der reichsten Personen in Österreich haben laut Momentum Institut ihr Vermögen geerbt und mussten darauf bislang keine Steuern zahlen.

Im Vergleich zahlen die Arbeitnehmer:innen die Hauptlast: Wir zahlen 79,8 Prozent der Steuern und Abgaben - seit es auf unsere Arbeit oder durch unseren Konsum. Nur 1,2 (!) Prozent stammt aus Vermögen.

Darum brauchen wir gerechte Vermögens- und Erbschaftssteuern

Die reichsten 100 Familien und Einzelpersonen in Österreich halten laut der aktuellen Trend-Rangliste zusammen 205 Milliarden Euro – das ist mehr als ein Zehntel des gesamten Haushaltsvermögens aller privaten Haushalte in Österreich. Der reichste Österreicher besitzt sogar das 251.000-mal so viel wie der mittlere Haushalt in Österreich.

Der ÖGB fordert daher:

  • Eine Erbschaftssteuer für große Vermögen
  • Eine Vermögenssteuer für die reichsten Haushalte

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) empfiehlt Österreich seit Jahren, beispielsweise Erbschaftssteuern einzuführen.

Österreich gehört mittlerweile zu den letzten im internationalen Vergleich, wenn es um die Besteuerung von Vermögen geht – und vergibt so wertvolle Einnahmen für wichtige Zukunftsinvestitionen und für eine gerechte Verteilung der Lasten der Budgetsanierung.

Fazit

Die ungleiche Verteilung der Steuerbeiträge spaltet die Gesellschaft. Während riesige Vermögen steuerfrei weitergegeben werden, tragen Beschäftigte den Großteil des Steueraufkommens. Um Chancengleichheit und soziale Sicherheit zu gewährleisten, braucht Österreich faire Erbschafts- und Vermögenssteuern.

Bleib informiert über deine Arbeitswelt!
Das Wichtigste auf einen Blick