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Teuerung

„Preise runter!”-Umfrage: 9 von 10 wünschen sich Energiepreisdeckel

Preissenkungen sind vor allem bei Energie, Sprit und Lebensmitteln dringend notwendig, findet ein Großteil der über 15.000 Befragten. Die Umfrage läuft noch

Rund 15.400 Menschen nahmen bisher an der großen „Preise runter!”-Umfrage des ÖGB teil. Erste Zwischenergebnisse zeigen: Es ist höchste Zeit für Maßnahmen, die die Preise spürbar senken. 98 Prozent nehmen die Teuerung wahr, am stärksten belasten die Teuerungen in den Bereichen Mobilität, Energie und Lebensmittel.

An der nicht repräsentativen Befragung nahmen zwischen 8. und 22. Juni rund 15.400 Menschen aus ganz Österreich teil. „Das Zwischenergebnis ist eindeutig: Die Menschen brauchen jetzt Hilfe und können nicht bis zum Sankt Nimmerleinstag auf Einmalzahlungen warten”, sagt ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian.

Als dringendste Maßnahmen werden Preisdeckel bei Strom und Gas sowie eine Steuersenkung bei Sprit und Lebensmitteln genannt. Auch eine Sondersteuer für Übergewinne bei Energieanbietern wird von einer großen Mehrheit befürwortet.

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Teuerung ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen

98 Prozent der TeilnehmerInnen der Online-Umfrage nehmen die Teuerung wahr, 77 Prozent schränken ihre Ausgaben ein, 23 Prozent schränken sich massiv ein. „Die Lage ist klar: Einmalzahlungen sind kein Ersatz für Maßnahmen, die die Preise effektiv und spürbar für KonsumentInnen senken”, so Katzian.

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Die Zahl derer, die die Teuerung nicht spüren, ist verschwindend gering. Die Belastung ist in der Mitte der Gesellschaft angekommen. ÖGB

Mobilität, Energie und Lebensmittel besonders betroffen

Am meisten gespürt wird die Teuerung in den Bereichen Mobilität, Energie und Lebensmittel. Fast neun von zehn Befragte sind von den Preissteigerungen im Energiebereich betroffen, acht von zehn sind es bei Sprit und öffentlichem Verkehr und bei Lebensmitteln.

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ÖGB

Preissenkende Maßnahmen gewünscht

9 von 10 Befragten wünschen sich einen Preisdeckel bei Strom und Gas. 70 % wünschen sich eine Senkung der Spritsteuer. 2 von 3 Befragten wünschen sich eine Sondersteuer für Übergewinne bei Energieanbietern. Mehr als die Hälfte wünscht sich eine Streichung der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel.

Die überwältigende Zustimmung zeigt: Der ÖGB hat hier das Ohr bei den Menschen und fordert seit Wochen das, was die Leute wirklich brauchen. „Wie lange bleiben die ArbeitnehmerInnen und KonsumentInnen noch auf sich selbst gestellt?”, wettert der ÖGB-Präsident.

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Die Antworten auf die Frage „Welche Maßnahmen sind am dringendsten notwendig?“ zeigen: Menschen, die besonders von der Teuerung betroffen sind, wünschen sich eher Preissenkungen bei Lebensmitteln und Mieten als der Schnitt der Befragten. ÖGB

Eine Besonderheit zeigt sich bei den Menschen, die besonders von der Teuerung betroffen sind: Wer sagt, dass er/sie sich bereits massiv einschränkt, wünscht sich eher eine Abschaffung der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel und eine Rücknahme der Mietzinserhöhung. Das zeigt die Notwendigkeit dieser ÖGB-Forderungen, denn hier wünschen sich besonders Betroffene Hilfe.

„Uns reicht’s!” sagte ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian am Wiener Karlsplatz vor 20.000 Menschen. Österreichweit gingen mehr als 32.600 DemonstrantInnen auf die Straße, um den explodierenden Kosten und der Untätigkeit der Politik den Kampf anzusagen.

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Unterstützung für höhere Löhne und Gehälter

Hoffnungen haben die Befragten in die Lohn- und Gehaltsverhandlungen. Höhere Gehälter und Löhne werden von 83,99 Prozent als dringende Maßnahme genannt, damit liegt die Maßnahme an zweiter Stelle. „Die Lohn- und Gehaltsverhandlungen werden geführt, um die Kaufkraft der ArbeitnehmerInnen zu erhalten und sie für ihre steigende Produktivität zu entlohnen. Wer in Zeiten explodierender Preise Mäßigung für die Kollektivvertragsverhandlungen einmahnt, ist auf dem falschen Dampfer”, sagt Katzian.

Trübe sind hingegen die Gesamtaussichten: Auf die Frage „Wie blickst du derzeit in die Zukunft? Glaubst du, dass sich die Dinge in den nächsten Jahren verbessern werden, sicher eher verschlechtern oder gleich bleiben?” antworten rund 85 Prozent mit „verschlechtern”. Nur fünf Prozent glauben an eine Verbesserung. „Diese Aussichten können niemandem egal sein. Es ist völlig klar: Den Menschen muss jetzt geholfen werden und nicht irgendwann!”