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Porträt des Kindergartenpädagogen Daniel Granögger. Er sitzt umringt von Kindern im Kindergarten-Gruppenraum und spielt Gitarre
ÖGB/Petra Rautenstrauch

Wenn man die Welt verändern möchte

Wenn man etwas beisteuern möchte für unsere Gesellschaft, dann „indem man die Jüngsten bei der Entwicklung ihrer Haltung begleitet – bei ihnen muss man anfangen, wenn man die Welt verändern möchte“, erklärt Kindergartenpädagoge Daniel Granögger. Deshalb hat der gebürtige Kärntner diesen Beruf gewählt. Dass der Kindergarten von der Politik hauptsächlich als Betreuungseinrichtung gesehen wird, kritisiert er: „Wenn von Bildung die Rede ist, man von Schulen redet, aber die Kindergärten vergisst, dann ist das keine Wertschätzung“,
so der stellvertretende Leiter eines städtischen Wiener Kindergartens.

An der Motivation, für und mit den Kindern zu arbeiten, ändert das aber nichts. „Wir üben diesen Beruf aus, weil wir die Kinder auf ihrem Bildungsweg begleiten und fördern wollen, ihnen etwas mitgeben wollen“, erklärt der 37-Jährige. Dabei tragen er und seine KollegInnen aktuell aber ein besonderes Risiko: „Wir putzen Nasen, wechseln Windeln, trösten und wischen Tränen weg.“ Abstand halten ist da weder möglich noch sinnvoll. Denn für die Entwicklung der Kinder ist die enge Betreuung essenziell. „Daher bin ich auch jederzeit bereit, mich dieser Gefahr auszusetzen“, so Granögger. Der Kindergarten sei „der sichere Hafen“ für die Kinder: „Wir wollen ihnen zeigen: Hier dürft ihr spielen und lernen, hier dürft ihr Kind sein.“

Zu den sogenannten HeldInnen der Krise zu gehören, sei für ihn anfangs ein „tolles Gefühl“ gewesen, das aber bald verflogen sei: „Wenn wir jetzt erkennen, wie wichtig diese Berufe sind, wieso lassen wir dann alles so, wie es ist?“, fragt er zu Recht.