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Umfrage

Neue Studie: Mehrheit will Erhöhung des Arbeitslosengeldes

Volkshilfe Sozialbarometer hat über 1.000 Personen zur aktuellen Arbeitsmarktsituation befragt

Aus Anlass des Tags der Arbeitslosen am 30. April hat SORA im Auftrag der Volkshilfe eine aktuelle, repräsentative Umfrage zur Arbeitsmarktsituation erstellt. Der sogenannte „Volkshilfe Sozialbarometer” zeigt deutlich, dass sich die Menschen um den Erhalt ihres Arbeitsplatzes Sorgen machen. Konkret sagt das mehr als ein Drittel der ArbeitnehmerInnen. Nur 28 Prozent der Befragten machen sich „gar keine Sorgen“. Das sei ein echtes Alarmsignal für die Regierung, sagte Volkshilfe-Direktor Erich Fenninger. Angesichts von immer noch 460.000 Arbeitslosen und Hunderttausenden in Kurzarbeit ist diese Sorge durchaus nachvollziehbar. 

Sechs von 10 Befragten wollen höheres Arbeitslosengeld 

Wer seinen Job verliert, bekommt Arbeitslosengeld für eine bestimmte Zeit – maximal ein Jahr. Doch die Höhe des Arbeitslosengeldes ist mit durchschnittlich knapp 1.000 Euro nicht besonders hoch und liegt noch dazu unter der Armutsgrenze. Vor allem jene, die selbst schon von Arbeitslosigkeit betroffen waren, wissen dass man über einen längeren Zeitraum nicht von 55 Prozent des Letzteinkommens leben kann. Insgesamt spricht sich eine deutliche Mehrheit - mehr als sechs von zehn Befragten bzw. 63 Prozent - dafür aus, dass das Arbeitslosengeld dauerhaft existenzsichernd von derzeit 55 auf 70 Prozent des Nettoeinkommens erhöht wird.  

Mehrheit für Arbeitszeitverkürzung 

Die Pandemie hat offensichtlich auch die Meinung zur Arbeitszeitverkürzung beeinflusst. 58 Prozent der Befragten halten angesichts der hohen Arbeitslosigkeit eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit auf 35 Stunden für sinnvoll. Auch Ökonomen sehen dies als ideales Instrument, um das vorhandene Arbeitsvolumen auf mehrere Menschen aufzuteilen. ÖGB-Volkswirt Ernst Tüchler hält fest: „Vor allem angesichts der hohen Arbeitslosigkeit und des scharfen Strukturwandels, den der technische Fortschritt mit sich bringt, ist das eine alternativlose Maßnahme.“  

94 Prozent für höhere Entlohnung der Gesundheits- und Sozialberufe 

Ein weiteres Ergebnis bezieht sich auf die Entlohnung der Gesundheits- und Sozialberufe. Die Beschäftigten dieser Branchen wurden seit Beginn der Pandemie beklatscht, sie gelten als systemrelevant und sind einem hohen Gesundheitsrisiko ausgesetzt. Dieser Umstand hat offensichtlich auch in der breiten Bevölkerung mehr Verständnis für verbesserte Arbeitsbedingungen in diesem wichtigen Bereich ausgelöst. Eine große Mehrheit von 94 Prozent fordert laut dem Volkshilfe Sozialbarometer daher dringend eine bessere Entlohnung für Gesundheits- und Sozialberufe.

Die veröffentlichten Studien-Ergebnisse beruhen auf 1.034 face-to-face Interviews österreichweit mit Personen ab 15 Jahren (Feldzeit von 4.3. bis 29.3.2021). Die maximale Schwankungsbreite für die dargestellten Ergebnisse liegt bei +/- 3,1%.