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Teamsitzung bei PR-Agentur
Mit einem neuen Arbeitsmodell ist ikp Wien in das Jahr 2023 gestartet Gabriele Diwald

Weniger arbeiten, mehr vom Leben

100 Prozent Gehalt trotz kürzerer Arbeitswoche bei Wiener PR-Agentur

Neues Arbeitszeitmodell bringt mehr Lebensqualität und weniger Stress. Für Teilzeitbeschäftigte gibt’s eine Gehaltserhöhung

Weniger Arbeitszeit bei gleichem Gehalt ist für die Kommunikationsagentur ikp Wien der logische Schritt in die Zukunft.

„Unsere 19 Beschäftigten leisten kreative Höchstleistungen. Die traditionelle 40-Stunden-Woche ist hier unmöglich“, erzählt Susanne Hudelist, Geschäftsführerin und Verantwortliche fürs Personalmanagement bei ikp im Gespräch mit oegb.at.

Rotstift angesetzt

Die Frage „Wie wollen wir in Zukunft arbeiten?“ stand im Raum. „Wir haben eine Arbeitszeitverkürzung vorgeschlagen und alle waren sofort dafür“, erinnert sich Hudelist.

Gesagt, getan: Seit 1. Jänner 2023 arbeiten Vollzeitkräfte 36 statt 40 Stunden, am Einkommen ändert sich jedoch nichts. Teilzeitarbeitende können entweder ebenfalls reduzieren oder eine aliquote Gehaltserhöhung wählen.

Susanne Hudelist
Markus Hirschbuegl

Unsere kurze Arbeitswoche bringt einen deutlichen Gewinn an Lebensqualität.

Ich schätze jedes Teammitglied und ich will, dass es ihnen gut geht.

Susanne Hudelist, Geschäftsführerin bei ikp Wien

Voller Erfolg bei Beschäftigten 

Das neue Arbeitszeitmodell ist ein Hit bei den betroffenen Mitarbeiter:innen. „Ich kann mir frei einteilen, an welchen Tagen ich länger bzw. kürzer oder ob ich in einer Woche vier oder fünf Tage arbeiten möchte. Als Mutter ist das für mich Gold wert!“, schwärmt etwa Ines Schmied-Binderlehner, Senior Consultant.

Begeistert ist auch Benjamin Fischer, Junior Consultant und Head of Diversity: “Ein Besuch im Fitnessstudio am Nachmittag oder ein spontanes verlängertes Wochenende auf Reisen – all das ist jetzt viel leichter möglich. Das motiviert enorm!

Reduzierte Arbeitsbelastung 

Die 36 Stunden-Woche bedeutet bei ikp auch tatsächlich weniger Arbeit. „Ich kann von meinen Mitarbeiter:innen nicht verlangen, dass sie in 90 Prozent der Zeit 100 Prozent der bisherigen Leistung bringen“, steht für Hudelist außer Frage. Um den Arbeitsberg zu verkleinern, wurden zeitintensive interne Projekte eingestellt – z. B. gibt es seit Jänner das Kundenmagazin nicht mehr.  

Weniger bringt einfach mehr

Auf die Frage, ob die traditionelle 40-Stunden-Woche ausgedient habe, antwortet Hudelist wie aus der Pistole geschossen mit „Ja! Unsere kurze Arbeitswoche bringt einen deutlichen Gewinn an Lebensqualität. Das war mir wichtig. Ich schätze jedes Teammitglied und ich will, das es ihnen gut geht.“

Zukunft der Arbeitswelt

Die Zufriedenheit bei den betroffenen Beschäftigten überrascht Martin Müller, Experte für Arbeitsrecht im ÖGB, nicht: „Von kürzeren Arbeitszeiten profitieren alle. Verkürzte Wochenarbeitszeiten bringen eine deutliche Entlastung für die einzelnen ArbeitnehmerInnen, Familien und die Gesellschaft insgesamt.“

UNTERSTÜTZE AUCH DU UNSEREN EINSATZ FÜR EINE ARBEITSZEITVERKÜRZUNG

Der ÖGB setzt sich für kürzere Arbeitszeiten bei vollem Lohn- und Personalausgleich ein.

Wir begrüßen alle Formen der Arbeitszeitverkürzung, etwa die sechste Urlaubswoche oder reduzierte Tages- oder Wochenarbeitszeiten.

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