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Team Webviertler
Flexible Arbeitseinteilung in einer 35-Stunden-Woche - darauf setzt die Digitalagentur Webviertler Webviertler

Ein Monat mehr Freizeit und das bei gleichem Geld

Mehr als doppelt so viel Jahresurlaub, 5 Stunden weniger arbeiten pro Woche und das alles bei gleicher Bezahlung.

Unmöglich? Nein, ganz im Gegenteil: Für die Digitalagentur Webviertler in Oberösterreich ist genau das ein Erfolgsprojekt. Seit Oktober 2022 arbeiten die 14 Beschäftigten nur mehr 35 Stunden pro Woche. „Wir sind einfach ins kalte Wasser gesprungen und haben damit voll ins Schwarze getroffen“, erzählt Geschäftsführer Hannes Gallistl im Gespräch mit oegb.at.

Arbeit und Freizeit stärker verbinden

„Mir sind die Mitarbeiter:innen wichtig, wir wollen ihnen mehr quality time bieten“, betont Gallistl. Sein Unternehmen setzt daher stark auf das Konzept „Work-Life-Blending“. Dabei geht es darum, dass „Arbeit und Freizeit quasi stärker miteinander verschmelzen. Unsere Mitarbeiter:innen können ihren Tag flexibel gestalten und zum Beispiel untertags auch mal ins Fitnesscenter gehen oder private Erledigungen machen. Danach wird wieder gearbeitet“, erklärt Gallistl. 

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Mehr Einsatz und Umsatzplus

Den Mitarbeiter:innen tauge das neue Arbeitszeitmodell „massiv“, so der Geschäftsführer, zudem „befeuern die Arbeitszeitverkürzung und die gewonnene Freizeit den Einsatz meiner Kolleg:innen noch mehr“. Das beweist auch ein Blick in die Geschäftsbücher: Die Umsätze bei „Webviertler“ sind deutlich gestiegen, seit die Arbeitszeit gesunken ist. 

Um Arbeitsverdichtung zu vermeiden, wurden etwa Arbeitsprozesse verändert. So gibt es etwa „Fokuszeiten“, in denen Mitarbeiter:innen drei Stunden telefonisch nicht erreichbar sind, um konzentrierter und damit produktiver arbeiten zu können. Danach folgen längere Pausen. 

„Mir sind die Mitarbeiter:innen wichtig, wir wollen ihnen mehr quality time bieten.“

Hannes Gallistl
Werner Harrer

Freizeit sinnvoll nutzen und gestalten  

Eines liegt Gallistl besonders am Herzen: „Wir wollen unser Team motivieren, mit ihrer zusätzlichen Freizeit Gutes zu tun - sei es für sich selbst mit einem Thermenaufenthalt, einem Yoga-Kurs oder für andere, indem sie sich ehrenamtlich engagieren. Es gibt so viele Dinge, für die oft Zeit und Motivation fehlen. Alles ist möglich und natürlich muss niemand Rechenschaft gegenüber uns ablegen.“ 

Zukunft der Arbeitswelt

Die Zufriedenheit bei den betroffenen Beschäftigten überrascht Martin Müller, Experte für Arbeitsrecht im ÖGB, nicht: „Von kürzeren Arbeitszeiten profitieren alle. Verkürzte Wochenarbeitszeiten bringen eine deutliche Entlastung für die einzelnen Arbeitnehmer:innen, Familien und für die Gesellschaft insgesamt.“

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Der ÖGB setzt sich für kürzere Arbeitszeiten bei vollem Lohn- und Personalausgleich ein.

Wir begrüßen alle Formen der Arbeitszeitverkürzung, etwa die sechste Urlaubswoche oder reduzierte Tages- oder Wochenarbeitszeiten.

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