Zum Hauptinhalt wechseln
Teilnehmerinnen des Frauenpolitischen Lehrgangs 2020/21
Teilnehmerinnen des Frauenpolitischen Lehrgangs 2020/21 Julia Berndl / ÖGB

Sei du die starke Stimme!

Neue Frauen braucht der Betriebsrat!

Erfolgreiche Betriebsrätinnen erzählen über ihre Erfolge und rufen Frauen auf, sich stärker zu engagieren

Frauen sind aus den Betriebsratskörperschaften in Österreichs Unternehmen nicht mehr wegzudenken. Seit 1919, damals ist das Betriebsrätegesetz in Kraft getreten, setzen sie sich für ihre KollegInnen, Fairness und Gerechtigkeit in Betrieben ein.

Rund ein Drittel aller aktiven Belegschaftsvertreter:innen sind weiblich. Ein schöner Erfolg, aber es gibt auf alle Fälle noch Luft nach oben.  Das ist auch der einhellige Tenor der 16 Teilnehmerinnen - viele davon selbst Betriebsrätinnen oder Personalvertreterinnen - des Frauenpolitischen Lehrgangs im ÖGB im Jahr 2021.  

Wir brauchen mehr Frauen als Betriebsrätinnen, um zu zeigen, dass wir stark sind und Anliegen durchsetzen können.

Martina Kochauf, Betriebsrätin

Frauen müssen auf die Überholspur 

Wo es etwas zu bewegen oder bestimmen gibt, sind so gut wie immer mehr Männer als Frauen an den Schalthebeln. Nach wie vor gründen mehr Männer als Frauen einen Betriebsrat und auch innerhalb der Betriebsratskörperschaften ist das männliche Geschlecht stärker vertreten.

„Wir brauchen aber mehr Frauen als Betriebsrätinnen, um zu zeigen, dass wir stark sind und Anliegen durchsetzen können“, appelliert Martina Kochauf an ihre Kolleginnen. Sie selbst arbeitet in einem IT-lastigen Betrieb und gerade dort sind „Frauen als Betriebsrätinnen wichtig, um noch mehr Frauenthemen aufgreifen und repräsentieren zu können“.

Sie hat in ihrem Betrieb ein „Frauen-Netzwerk“ gegründet, wo sich Kolleginnen austauschen können und im Fall des Falles Hilfe bekommen.

Bei Zulagen oder Prämien schauen Frauen oft durch die Finger und da achte ich ganz genau drauf, dass hier die Gerechtigkeit siegt!

Claudia Panenka, Betriebsrätin

Starker Einsatz für Gerechtigkeit

Hilfe und Unterstützung gibt es auch von Claudia Panenka. Sie ist seit mittlerweile 14 Jahren als Betriebsrätin im Amt. Eines ihrer wichtigsten Anliegen ist sicherzustellen, dass ihre Kolleginnen gerecht behandelt werden: „Bei Zulagen oder Prämien schauen Frauen oft durch die Finger und da achte ich ganz genau drauf, dass hier die Gerechtigkeit siegt!“

Auch Claudia wünscht sich noch mehr Frauen in Österreichs Betriebsratskörperschaften. 

Wer einen Betriebsrat gründen will, ist nicht allein. Wir nehmen sie mit. 

Petra Bauer, Betriebsrätin

Niemand braucht sich allein durchkämpfen

Dass viele Frauen zögern und sich die Arbeit als Betriebsrätin nicht zutrauen, stößt zwar einerseits auf Verständnis, aber Petra Bauer, selbst seit mittlerweile sechs Jahren als Betriebsrätin im Einsatz, versichert ihren künftigen Kolleginnen: „Wir nehmen Frauen an der Hand und wir nehmen sie mit. Sie sind nicht allein.“

Warum Betriebsräte weiblicher werden müssen, ist für Petra klar: „Je mehr Frauen, desto stärker können wir uns für uns, unsere Anliegen und unsere Themen einsetzen!“ 

Martina, Claudia und Petra sind drei Frauen, die zeigen, wie wichtig es ist, dass Frauen auf allen Positionen und Posten vertreten sein müssen.

Sie beweisen mit ihrer Betriebsrats-Tätigkeit, dass sie das Betriebsklima weiter positiv verändern können oder auch bessere Bedingungen für die Kollegen aushandeln können. Zudem schauen sie darauf, dass nicht jede Entscheidung im Unternehmen ohne Widerspruch von den Verantwortlichen umgesetzt werden kann.

Gewerkschaft immer an deiner Seite 

Sei wie diese Powerfrauen - gründe auch du einen Betriebsrat!

Es ist keine Herkulesaufgabe. Die Voraussetzungen: Im Betrieb muss es mindestens fünf stimmberechtigte ArbeitnehmerInnen geben und sie müssen die Wahl bzw. die Gründung eines Betriebsrats anstoßen. 

Deine Gewerkschaft steht dir bei jedem Schritt zur Seite – du bist nicht allein. Die praktische Umsetzung ist mit unserer Hilfe also nicht schwer, der Mehrwert für die Belegschaft ist hingegen sehr groß.