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Wer sich dauerhaft ausgegrenzt fühlt, sollte frühzeitig Hilfe suchen – Mobbing ist kein Einzelproblem. fotomowo – stock.adobe.com

Mobbing

Wenn der Druck zu groß wird

Mobbing ist kein harmloser Streit, sondern gezielte Ausgrenzung – mit schweren Folgen. Was du wissen solltest und wo du Hilfe bekommst.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Mobbing kann überall passieren – im Job, in der Ausbildung oder in der Schule
  • Mobbing ist gezielte, wiederholte Feindseligkeit gegen eine Person
  • Die Folgen sind unter anderem: Schlafprobleme, Angst, Depressionen
  • Beratungsstellen unterstützen anonym und kostenlos

 

Ein spöttischer Kommentar, ständige Kritik oder das bewusste Ausgrenzen im Team – Mobbing hat Methode. Wenn solche verletzenden Situationen immer wieder gegen dich oder eine andere Person gerichtet sind, solltest du hellhörig werden. Denn: Wer dauerhaft schikaniert oder bloßgestellt wird, leidet nicht nur psychisch, sondern oft auch körperlich.

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Das Wichtigste auf einen Blick

Mobbing ist kein normaler Streit

Normale Konflikte lassen sich meist durch Kompromisse lösen. Mobbing beruht hingegen auf Machtungleichheit, persönlicher Abwertung und destruktiver Kommunikation. Worte, Gesten und selbst völliges Schweigen werden dabei zur Waffe. Betroffene geraten schnell in eine ausweglose Situation, in der sie sich nicht mehr wehren können.

Mobbing ist keine einmalige Auseinandersetzung, sondern eine gezielte, feindselige Handlung über längere Zeit – und es kann jede und jeden überall treffen: am Arbeitsplatz, in der Ausbildung oder bereits in der Schule.

Die Folgen sind schwerwiegend und reichen von Kopfschmerzen über Schlafprobleme bis hin zu Angst oder Depressionen. Hinzu kommt immer öfter Online-Mobbing: Dabei greifen Menschen andere gezielt über soziale Medien wie Facebook, Messenger oder andere digitale Kanäle an. Die verletzenden Nachrichten oder Kommentare verbreiten sich schnell und sind oft für viele sichtbar – das belastet genauso stark wie Mobbing im echten Leben.  

Du bist nicht allein – hol dir Hilfe

Deshalb: Warte nicht zu lange - hol dir so früh wie möglich Unterstützung. Es gibt Beratungsstellen, bei denen du mit jemandem reden kannst – vertraulich und ohne Druck. Sie helfen dir, die Situation besser zu verstehen, und zeigen dir, was du verändern kannst.

 

Anonyme und kostenlose Beratung gibt es hier:

  • Telefonseelsorge: 142 (Notruf, rund um die Uhr für alle Sorgen) 
  • Frauenhelpline: 0800 222 555 (bei Gewalt gegen Frauen)
  • Männernotruf: 0800 246 247 (für Männer in Krisensituationen)
  • Ö3-Kummernummer: 116 123 (täglich von 16 bis 24 Uhr, anonymes Beratungsangebot)
  • Rat auf Draht: 147 (Notrufnummer für Kinder und Jugendliche)
Erstberatung für Gewerkschaftsmitglieder

Auch der ÖGB bietet in einigen Regionen eine kostenlose Erstberatung bei Mobbing an – vertraulich und unkompliziert. Du bekommst Unterstützung, um die Situation besser einzuordnen und erste Schritte zu planen.

Mehr Infos zur Beratung in deiner Nähe:
ÖGB Oberösterreich
ÖGB Steiermark
ÖGB Tirol
ÖGB Vorarlberg

Auch deine Gewerkschaft ist für dich da - mit vielen Beratungsangeboten rund um Job, Ausbildung oder Stress im Arbeitsalltag. Wenn du Fragen hast oder unsicher bist, frag bei deiner Gewerkschaft nach: oegb.at/gewerkschaften 


 

Arbeitgeber hat auch eine Fürsorgepflicht

Auch am Arbeitsplatz spielt der Schutz vor Mobbing eine wichtige Rolle. Schließlich verbringen viele von uns einen großen Teil ihres Lebens bei der Arbeit. Deshalb ist es wichtig, dass wir uns dort auch wohlfühlen. Doch Stress, lange Arbeitszeiten oder Streit mit Kolleginnen und Kollegen können belasten und sogar krank machen.

Arbeitgeber haben hier eine besondere Verantwortung: Sie müssen dafür sorgen, dass ein respektvolles und gutes Miteinander herrscht und klar zeigen, dass Gewalt – in welcher Form auch immer – keinen Platz am Arbeitsplatz hat. Sie sind sogar gesetzlich verpflichtet, ihre Mitarbeiter:innen vor Mobbing und anderen Übergriffen zu schützen.

 

ÖGB Chancen Nutzen Büro 

Das Chancen Nutzen Büro im ÖGB unterstützt und berät Betriebe und Beschäftigte kostenlos dabei, Mobbing und Diskriminierung zu verhindern und zu bekämpfen. Hier ein Überblick über die Angebote:

  • Prävention von Gewalt und Mobbing am Arbeitsplatz
  • Antidiskriminierung: Gleichbehandlungs- und Behindertengleichstellungsrecht
  • Beschäftigung von Älteren, chronisch Kranken und Menschen mit Behinderung
  • Wegweiser durch Institutionen und Behörden

Die Angebote sind österreichweit kostenlos und werden an die individuellen Bedürfnisse angepasst. 

Mehr Informationen:

www.gesundearbeit.at