ÖGB Frauen
Christa Hörmann zur gf. Bundesfrauenvorsitzenden des ÖGB gewählt
„Es muss allen Frauen möglich sein, ein finanziell unabhängiges und von Gewalt freies Leben zu führen.“
Christa Hörmann wurde am 9. Mai 2025 vom ÖGB-Bundesfrauenvorstand einstimmig zur geschäftsführenden Bundesfrauenvorsitzenden des ÖGB gewählt. Sie folgt damit Korinna Schumann, die im April ins Sozialministerium wechselte. „Ich danke den ÖGB-Frauen für das Vertrauen. Zusammen sind wir eine starke Stimme für die Frauen, die es gerade in diesen herausfordernden Zeiten in der Arbeitswelt und darüber hinaus braucht“, so Christa Hörmann anlässlich ihrer Wahl.
Gleiche Chancen am Arbeitsmarkt
Die neue geschäftsführende ÖGB-Bundesfrauenvorsitzende will sich auf allen Ebenen für echte Chancen und gerechte Bedingungen einsetzen: „Gleiche Chancen am Arbeitsmarkt erfordern Rahmenbedingungen, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie möglich machen – durch flächendeckende, ganztägige und ganzjährige Kinderbildungsplätze. Dazu gehören auch gute Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten in diesem Bereich“, betont Hörmann.
Neben dem Ausbau der Kinderbildungseinrichtungen setzt sich die neue gf. Bundesfrauenvorsitzende auch für Pflegeangebote für ältere Angehörige sowie eine bessere regionale Versorgung ein.
Länger arbeiten – aber wie?
Die Anhebung des Frauenpensionsalters ist für Hörmann ein zentrales Thema: „Jede dritte Frau schafft es heute schon nicht direkt aus dem Erwerbsleben in die Pension. Wir brauchen dringend Antworten darauf, wie Frauen gesund bis zur Pension arbeiten können – und Arbeitgeber:innen müssen endlich alternsgerechte Arbeitsplätze schaffen.“
Einsatz gegen Gewalt – 365 Tage im Jahr
Ein besonderer Schwerpunkt liegt für die ÖGB-Frauen auf dem Kampf gegen Gewalt an Frauen. „Wir sprechen nicht nur im Rahmen der 16 Tage gegen Gewalt darüber, sondern das ganze Jahr. Mit unserem Projekt ‚Wege aus der Gewalt‘ unterstützen wir Betriebsrät:innen und Personalvertreter:innen dabei, häusliche Gewalt am Arbeitsplatz thematisieren zu können und helfen bei der Vernetzung mit lokalen Beratungsstellen“, erklärt Hörmann. Ein besonderer Fokus liegt dabei auch auf Männerarbeit und dem Ziel, Gewaltprävention als gesamtgesellschaftliche Aufgabe zu begreifen.
Lohntransparenz und Solidarität im Fokus
„Aktuell geht es aber auch darum, die EU-Richtlinie zur Lohntransparenz rasch in österreichisches Recht umzusetzen. Denn Einkommensgerechtigkeit ist ein Schlüsselthema für Gleichstellung“, sagt die gf. ÖGB-Bundesfrauenvorsitzende. „Es muss allen Frauen möglich sein, ein finanziell unabhängiges und von Gewalt freies Leben führen zu können. Dafür setzen wir uns ein!“
Ein großes Anliegen ist ihr auch die Stärkung von Frauensolidarität in der Gewerkschaftsbewegung: „Mehr Frauen im Betriebsrat und in der Gewerkschaft – das ist unser Ziel“, so Hörmann abschließend.
Zur Person
Christa Hörmann ist geschäftsführende ÖGB-Vizepräsidentin sowie stv. Vorsitzende und Bundesfrauenvorsitzende der Daseinsgewerkschaft younion. Die diplomierte Gesundheits- und Krankenschwester engagiert sich seit Beginn ihres Berufslebens in der Gewerkschaft.