Gewaltprävention
Gewalt im Job: Fast jede:r zweite Handelsangestellte betroffen
Null-Toleranz für Übergriffe: Gewerkschaft GPA fordert Schutzmaßnahmen für Beschäftigte
Das Wichtigste in Kürze:
- Gewalt im Handel nimmt stark zu – viele Beschäftigte sind betroffen
- Meist sind Kundinnen und Kunden die Täter, oft trifft es Frauen
- Die GPA fordert mehr Schutz und psychologische Hilfe
- Arbeitgeber müssen ihre Mitarbeiter:innen besser unterstützen
Das Problem ist real und es wird schlimmer: In Supermärkten, Drogerien und Modegeschäften gehört Gewalt inzwischen zur Tagesordnung.
Tatsächlich sind Beschimpfungen, Bedrohungen und Belästigungen kein Ausnahmefall mehr, sondern für viele Beschäftigte trauriger Alltag.
Eine neue Umfrage der Gewerkschaft GPA zeigt: Fast 50 Prozent der Befragten wurden bereits bei der Arbeit angegriffen – verbal oder sogar körperlich.
Besonders betroffen sind Frauen: Vier von zehn berichten von sexistischen Witzen, jede Fünfte wurde verbal sexuell belästigt, jede 25. Frau ist von einem sexuellen Übergriff am Arbeitsplatz betroffen.

Kundinnen und Kunden als Täter
Hauptverantwortlich für die Übergriffe sind laut der Umfrage die Kundinnen und Kunden.
Die Hemmschwelle sinkt – und viele Betriebe schauen weg.
- Supervision für psychisch belastete Beschäftigte
- Gewaltschutzbeauftragte in Betrieben ab 20 Personen
- Mindestbesetzungen bei hoher Kundenfrequenz
- Gewaltprävention bei der Filialgestaltung – keine engen Kassenbereiche oder Fluchtwege
Prävention wirkt – wenn man sie ernst nimmt
Besonders deutlich zeigt sich: Dort, wo es einen Betriebsrat gibt, sinkt das Risiko von Gewalt betroffen zu sein. Nötigung und Erpressung treten in mitbestimmten Betrieben nur halb so häufig auf. Auch bei Ausgrenzung und Herabsetzung liegen die Werte rund zehn Prozent niedriger.
Doch betriebliche Mitbestimmung wirkt nicht nur gegen Gewalt – sie stärkt das gesamte Arbeitsklima.
Veranstaltungen wie die ÖGB-Gewaltpräventionstagung zeigen auch:
Es braucht klare Schutzkonzepte, gut geschulte Führungskräfte und echte Zivilcourage. Denn Gewalt am Arbeitsplatz ist keine Privatangelegenheit, sondern ein gesellschaftliches Problem.
Hilfe holen statt schweigen!
Niemand muss Gewalt am Arbeitsplatz hinnehmen. Wer betroffen ist, sollte sich unbedingt Unterstützung holen.
📞 Frauenhelpline gegen Gewalt: 0800 222 555
📞 Rat auf Draht (für Jugendliche): 147
📞 Psychologische Hilfe: 01/5048000
🌐 ÖGB Chancen Nutzen Büro
Fazit: Gewalt hat keinen Platz in der Arbeitswelt
Beschäftigte haben ein Recht auf Sicherheit – auch in der Kassa, am Verkaufsregal oder im Lager. Die Arbeitgeber müssen jetzt handeln. Der ÖGB und die GPA fordern:
Klare Regeln, echte Prävention – und vor allem Respekt statt Angst!
Werde jetzt Mitglied - gemeinsam machen wir den Arbeitsplatz sicher!