Klimafreundlich zur Arbeit? Ja!
Neue Umfrage zeigt: Beschäftigte wollen nachhaltig pendeln, wünschen sich aber mehr Unterstützung durch Betriebe.
Täglich legen Arbeitnehmer:innen in Österreich rund 98 Millionen Personenkilometer zurück – oft gestresst im Stau, dicht gedrängt im Bus oder auf dem Fahrrad. Für viele ist der Arbeitsweg nicht nur Routine, er wirft eine entscheidende Frage auf Wie kann das Pendeln nachhaltiger und besser fürs Klima werden? Besonders für ÖGB-Mitglieder ist das ein echtes Anliegen. Diese Erkenntnisse zeigt eine aktuelle Umfrage des ÖGB-Klimabüros.
82 Prozent der befragten Teilnehmer:innen gaben an, dass ihnen ein möglichst umweltfreundlicher Arbeitsweg und Dienstreisen “sehr wichtig” oder “wichtig” sind. 53 Prozent spüren schon heute die Folgen des Klimawandels im Berufsalltag, vor allem durch Hitze und Extremwetter wie Starkregen und Überschwemmungen. Diese beeinträchtigen auch die Konzentration und verursachen psychische Belastungen. Es ist klar, Klimaschutz ist auch Arbeitnehmer:innenschutz. Nur 61 Prozent sagen, ihr Arbeitsplatz sei gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln, Fahrrad oder zu Fuß erreichbar.
Betriebliche Maßnahmen und Wünsche
62 Prozent der Teilnehmer:innen würden umweltfreundliche Verkehrsmittel öfter nutzen, wenn ihr Betrieb sie dabei besser dabei unterstützen würde. Besonders häufig wurden Kostenzuschüsse für öffentliche Verkehrsmittel (45 Prozent), Diensträder (28 Prozent), Ladesäulen (28 Prozent) und Dienstautos (26 Prozent) genannt.
Einiges davon haben viele Betriebe auch schon umgesetzt: Zuschüsse für die Öffis (38 Prozent), Ladesäulen (29 Prozent) und Diensträder (21 Prozent).
Auch Mitfahrbörsen und Betriebsbusse sind gefragt: 27 Prozent würden sich eine Mitfahrbörse wünschen, doch nur acht Prozent haben diese bereits. Bei Betriebsbussen sind es 17 Prozent Wunsch und sechs Prozent Umsetzung. Begleitende Maßnahmen wie sichere Fahrradabstellplätze, Duschen am Arbeitsplatz und Arbeitszeiten, die zu den Öffi-Verbindungen passen, werden ebenso oft genannt. Mobiles Arbeiten wird als wichtiger Beitrag gesehen, um Wege zu reduzieren und nachhaltige Mobilität zu fördern.
Die Mobilitätsumfrage fand von Juli bis September 2025 statt.
Insgesamt nahmen 879 ÖGB-Mitglieder an der Umfrage teil.
Mobilität braucht Rahmenbedingungen
Die Umfrage zeigt aber auch, dass viele Arbeitsplätze weniger gut oder gar nicht mit klimafreundlichen Verkehrsmitteln erreichbar sind. Rund 40 Prozent der Befragten sehen ihren Arbeitsplatz noch nicht als klimafreundlich erreichbar. Deshalb ist für ein gutes betriebliches Mobilitätsmanagement zusätzlich eine flächendeckende Mobilitätsgarantie unerlässlich.
Klimawandel – Ansporn für Mobilität
Fast 60 Prozent derjenigen, die beruflich vom Klimawandel betroffen sind, würden bei besserer betrieblicher Unterstützung auf nachhaltige Mobilität umsteigen. Das Bewusstsein für klimafreundliches Pendeln wächst mit den negativen Auswirkungen des Klimawandels.
Vor diesem Hintergrund ist das Fazit des ÖGB klar: Es ist jetzt Zeit für Betriebe, aktiv Mobilitätsmanagementprojekte zu planen und umzusetzen, um ihren Beschäftigten den Beitrag zum Klimaschutz zu erleichtern.