
Pensionsautomatik: Die schleichende Gefahr
Pensionsautomatik, ein sperriger Begriff, der es aber in sich hat. Der Begriff steht für die Koppelung des gesetzlichen Pensionsantrittsalters an die steigende Lebenserwartung. BefürworterInnen argumentieren, dass eine Pensionsautomatik die Finanzierung der Pensionen auf Dauer sichere. Die Wahrheit ist aber, dass die Pensionsautomatik für eine Umverteilung in die falsche Richtung sorgt.
Umverteilung: Entwicklung in die verkehrte Richtung
Eine Koppelung des gesetzlichen Pensionsantrittsalters an die steigende Lebenserwartung wäre nämlich eine Umverteilung von unten nach oben, weil das Einkommen einen direkten Einfluss auf die Lebenserwartung hat. Schlechte Jobs machen nämlich krank und senken die Lebenserwartung. Wer länger lebt, entscheidet also auch der soziale Status.
Die wenigsten können länger arbeiten, auch wenn sie das wollen
Jene, die für eine Pensionsautomatik eintreten, argumentieren, dass diese Maßnahme dazu führen würde, dass die Menschen länger erwerbstätig sind. Die Realität ist jedoch: Nur die allerwenigsten ArbeitnehmerInnen können es sich aussuchen, ob sie länger arbeiten oder nicht. Viele Firmen setzen vieles daran, ältere Beschäftigte loszuwerden. Und manche Jobs sind außerdem so belastend für die Gesundheit, dass es kaum möglich ist, sie überhaupt bis zum Regelpensionsalter durchzuhalten.

ÖGB stets gegen Pensionsautomatik
Der ÖGB hat die Pensionsautomatik immer abgelehnt. Ein wesentliches Argument dagegen waren demokratiepolitische Gründe, da über so relevante Entscheidungen, wie hoch das gesetzliche Pensionsantrittsalter sein soll, die Mehrheit des Parlaments und nicht ein Computer entscheiden soll. Außerdem würde eine Anhebung des gesetzlichen Pensionsantrittsalters bei älteren Arbeitslosen dazu führen, dass diese Menschen einfach länger arbeitslos sind, da ihre Chancen am Arbeitsmarkt sehr gering sind. Im Endeffekt würde es daher zu einer Kostenverschiebung von der Pensionsversicherung zur Arbeitslosenversicherung kommen.