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Teuerung ist nicht gleich Teuerung! Frauen trifft es besonders hart, sie müssen fast die Hälfte ihres Einkommens für Wohnen, Heizen und Essen ausgeben. wayhome.studio – stock.adobe.com

Soziale Gerechtigkeit

Teuerung trifft Frauen besonders hart

Wer wenig verdient, zahlt den höchsten Preis

Das Wichtigste in Kürze

  • Frauen in Österreich müssen fast die Hälfte ihres Einkommens für Wohnen, Energie und Lebensmittel ausgeben 
  • Seit 2020 steigen Ausgaben für Frauen um 15,4 Prozent, für Männer nur um 14,1 Prozent 
  • Der ÖGB fordert Anti-Teuerungskommission, die aktiv gegen Preis-Wucher vorgeht 

Marlene steht jeden Monat vor derselben Herausforderung: die Rechnungen für Miete, Strom und Lebensmittel zusammenzurechnen. Nach Abzug aller Fixkosten bleibt oft kaum etwas fürs Leben übrig. „Man merkt jeden Monat, wie teuer alles wird“, sagt sie: „Und man kann kaum etwas einsparen.“ Marlene ist keine Ausnahme: Frauen in Österreich müssen fast die Hälfte ihres Einkommens nur für Grundbedürfnisse aufwenden – und die Preise steigen immer weiter.

Hälfte des Einkommens für Grundbedürfnisse

Die Teuerung in Österreich ist hausgemacht – und sie trifft nicht alle gleich. Besonders Frauen spüren die Preissteigerungen bei Grundbedürfnissen wie Wohnen, Energie und Lebensmitteln. Laut aktuellen Daten müssen sie heute 15,4 Prozent mehr für diese Dinge ausgeben als noch 2020. Männer zahlen „nur“ 14,1 Prozent mehr.

Frauen geben fast die Hälfte ihres Einkommens für Wohnen, Heizen und Essen aus. Diese Ausgaben lassen sich nicht einfach reduzieren. Miete, Strom und Lebensmittel sind notwendig, Urlaube oder Freizeitangebote kann man eher streichen. Das bedeutet: Wer ohnehin wenig verdient, zahlt verhältnismäßig mehr – und das sind vor allem Frauen.

Preisdatenbank für Lebensmittel

Beim Thema Lebensmittel fordert der ÖGB schon lange eine starke Anti-Teuerungskommission. Diese soll die Preise genau beobachten und auch durchgreifen und sanktionieren, wenn Unternehmen die Konsument:innen mit überhöhten Preisen zur Kassa bitten. Dabei soll auch eine Preisdatenbank helfen. „Das würde dem Staat kein Geld kosten, aber es wäre ein gutes Mittel, um ungerechtfertigte Preiserhöhungen zu stoppen. Wir sehen solche Preissteigerungen leider jeden Tag“, sagt ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian.

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Das Wichtigste auf einen Blick

Der ÖGB will ein leistbares Leben für alle – und besonders Entlastung für jene, die jeden Euro zweimal umdrehen müssen. Die Teuerung darf nicht weiter auf dem Rücken der Frauen ausgetragen werden!