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Shrinkflation: Weniger Inhalt bei gleichem Preis. kotoyamagami – stock.adobe.com _ © soupstock– stock.adobe.com

Weniger Inhalt, gleiche Kosten – so tricksen uns Konzerne aus!

Nur eine starke Anti-Teuerungskommission mit Strafen und voller Preistransparenz kann Konsument:innen vor Shrinkflation schützen

Das Wichtigste in Kürze:

  • Shrinkflation: Gleich viel zahlen, weniger bekommen
  • Skimpflation: Zutaten werden billiger ersetz
  • ÖGB fordert eine Anti-Teuerungskommission mit Strafen
  • Transparente Preisentwicklung durch anonyme Kassen-Daten

Stell dir vor: Du kaufst dein Lieblingsobst für das Wochenende. Preis gleich, Verpackung gleich – doch zu Hause zeigt die Waage: Es ist deutlich weniger drin. Genau das nennt man Shrinkflation. Weniger Inhalt bei gleichem Preis – für viele Kund:innen ein mieser Trick der Konzerne.

Das Phänomen hat längst System. Während die Bevölkerung jeden Euro zweimal umdrehen muss, suchen Lebensmittelkonzerne nach Wegen, steigende Rohstoffkosten lautlos weiterzugeben. Der Effekt: Konsument:innen zahlen mehr, ohne dass sie es sofort bemerken.

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Das Wichtigste auf einen Blick

Gesetz gegen Mogelpackungen reicht nicht

Das Wirtschaftsministerium will mit einem Shrinkflation-Gesetz nun für mehr Klarheit sorgen. Das ist ein erster Schritt. Doch ÖGB Bundesgeschäftsführerin Helene Schuberth warnt: „Das Gesetz ist wichtig, aber reicht bei weitem nicht aus, um die rollende Preislawine zu stoppen.“ 

Notwendig sei eine starke Anti-Teuerungskommission, die unabhängig kontrollieren und Unternehmen mit klaren Strafen belegen kann. Solange Täuschungen ohne Folgen bleiben, werden sie auch weiterhin Teil des Geschäftsmodells bleiben.  

"Shrinkflation": Die miesen Tricks der Konzerne

Die Ernährungswissenschafterin und Konsumentenschützerin Teresa Bauer erklärt: 
„Shrinkflation kommt vom englischen Wort shrink – also schrumpfen, die Füllmenge wird reduziert, der Preis aber gleichgelassen.“  

Neben Shrinkflation gibt es auch die sogenannte Skimpflation: Unternehmen ändern die Zutaten – und sparen damit heimlich an der Qualität. So kann etwa der Fleischanteil in einer Sauce sinken oder hochwertiges Öl durch billigeres Palmöl ersetzt werden. Besonders betroffen sind Süßigkeiten, Knabberartikel, Margarine und Brotaufstriche.  

Mehr Transparenz mit Kassen-Daten

All das, muss enden. Neben Strafen fordert der ÖGB auch umfassende Einsicht in Registrierkassen-Daten. Nur damit könne nachvollzogen werden, wo entlang der gesamten Wertschöpfungskette Preise übermäßig steigen. Eine neutrale Analyse würde rechtzeitig Alarm schlagen, wenn Konzerne zulasten der Menschen abkassieren.

Fazit

Ob verkleinerte Packungen oder minderwertige Zutaten – Shrinkflation und Skimpflation belasten alle. Das geplante Gesetz weist in die richtige Richtung, bleibt aber zu schwach. Nur eine Anti-Teuerungskommission mit Biss und echter Preistransparenz kann sicherstellen, dass Konzerne faire Preise verlangen.